Flexibilität bei den Arbeitszeiten und Remote Work haben seit der Corona-Pandemie 2020-2023 rasant zugenommen. Heute arbeiten mehr Fach- und Führungskräfte im Homeoffice. Studien zeigen, dass v. a. hybrides Arbeiten – eine Mischung aus Homeoffice und Präsenzphase – für eine gute Unternehmenskultur wichtiger geworden ist.

Für Führungskräfte ist es allerdings noch immer eine Herausforderung, das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeiter im Homeoffice im Blick zu behalten. Die Unternehmen kosten die neuen Arbeitsformen Geld, etwa wenn das Homeoffice technisch mit digitalen Geräten ausgerüstet und/oder mit ergonomischen Möbeln ausgestattet werden soll oder wenn neue Formen von Gesundheitsangeboten durchgeführt werden sollen. Doch diese Investitionen lohnen sich, wenn sie dem Bedarf der Beschäftigten entsprechen.

5.1 Sich wohlfühlen geht auch online

Wenn viele – oder gar alle – überall außer am Arbeitsplatz im Betrieb selbst arbeiten, braucht es auch Veränderungen in Sachen Betriebsklima. Was dabei wichtig ist, belegen Umfragen, die während bzw. nach den Corona-Lockdowns gemacht wurden:

  • Reale Begegnungsmöglichkeiten fördern den Zusammenhalt in einem Team bzw. in der Belegschaft. Deshalb sind hybride Arbeitsmodelle reinem Remote Work gegenüber zu bevorzugen.
  • Warnsignale zu psychischen Belastungen müssen frühzeitig erkannt werden, um schnell und effektiv gegensteuern zu können. Dafür ist ein enger und direkter Austausch mit Kollegen bzw. mit der Führungskraft notwendig.
  • Führungskräfte müssen die Bedürfnisse ihrer Remote Worker kennen und ernst nehmen.
  • Gemeinsame Aktivitäten sollten auch dann gefördert werden und stattfinden, wenn Arbeit online erledigt wird.
  • Bei Online-Gesprächen oder -Veranstaltungen ist es wichtig, Anerkennung und Wertschätzung zu äußern.
  • Auch in der digitalen Zusammenarbeit ist Vertrauen Grundlage für ein gutes Klima.
 
Praxis-Tipp

Feelgood Manager

Bei einer Mitglieder-Befragung von Xing sprachen sich 60 % für einen "Feelgood Manager" aus, also eine Person im Unternehmen, die sich aktiv für ein gutes Betriebsklima und eine gute Unternehmenskultur einsetzt. Ihre Aufgabe ist es, Möglichkeiten zu schaffen, damit sich die Kollegen einmal "in Ruhe" austauschen oder hin und wieder zusammen Spaß haben können, etwa bei einer (Online-)Weihnachtsfeier. Gerade in der Corona-Krise 2020-2022 hat sich gezeigt, dass den Mitarbeitern Zusammenhalt viel bedeutet und dass sie sich wünschen, dass sich der Arbeitgeber um sie und ihre Bedürfnisse sorgt.

5.2 Homeoffice bietet Chancen und Herausforderungen

Gerade die jüngeren Erwerbstätigen würden gerne mehr und öfter im Homeoffice arbeiten und von dort auch an Online-Weiterbildungen teilnehmen. Digital zu arbeiten bedeutet für sie mehr Flexibilität sowie eine größere Zeit- und Ortsunabhängigkeit. Während der Corona-Pandemie 2020-2023 haben einige diese neu gewonnene "Freiheit" genutzt und sind aufs Land gezogen. Andere ortsunabhängig Arbeitende bleiben länger an einem Urlaubsort und erledigen ihre Aufgaben einige Zeit von dort aus. So verbinden Remote Worker die Anforderungen der Arbeitswelt mit einer entspannten Lebensweise.

Um gut, gesund und unabhängig digital arbeiten und lernen zu können, wünschen sich die Beschäftigten eine gut funktionierende technische Ausstattung, ergonomische Büromöbel fürs Homeoffice sowie regelmäßige Online-Teamkonferenzen. Der Arbeitgeber ist also gefordert, Arbeitsplätze neu zu denken. Und er sollte bereit sein, die Unternehmenskultur der veränderten Situation anzupassen. Letztlich verlangt eine neue Arbeitskultur ein Umdenken aller Beteiligten.

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