Hackathons (Wortschöpfung aus "Hacking" und " Marathon") sind Veranstaltungen, die in einem Unternehmen organisiert werden, um von Experten eine meist konkrete Lösung entwickeln zu lassen. Dabei werden häufiger Externe eingebunden. Hackathons kommen ursprünglich aus der IT, um die Expertise verschiedener Fachleute bei der Softwareentwicklung zu nutzen.

Inzwischen werden Hackathons auch in vielen anderen Branchen eingesetzt. Bei Hackathons stehen die Experten in der Regel im Wettbewerb miteinander und entwickeln eine Lösung, etwa eine neue App. Die beste Anwendung wird dann vom Unternehmen prämiert. Anders als in klassischen Kreativformaten gibt es in der Regel keine konkreten Vorgaben in Sachen Methode oder Anwendung von Kreativtechniken. Wichtig ist, dass vom Unternehmen genau formuliert wird, welches Ergebnis das Unternehmen erwartet oder auch, ob sich jeder beteiligen kann oder nur bestimmte Gruppen oder Personen angesprochen werden.

Meist gibt es einen festen Termin, bis zu dem ein Resultat vorliegen sollte. In der Praxis dauern Hackathons meist 24-72 Stunden. Hackathons können online und -offline durchgeführt werden. Der Kostenrahmen für Unternehmen beläuft sich oft auf mehrere 10.000 Euro. Um die Kosten abzufedern, können auch Sponsoren eingebunden werden, die auch an bestimmten Ergebnissen und Lösungen interessiert sind. Die Einladungen bzw. Ausschreibungen sollten rechtzeitig, etwa 1-4 Wochen vor dem Ereignis, erfolgen.

Das Ziel eines Hackathons ist es, während der Veranstaltung gemeinsam nützliche, kreative oder unterhaltsame Softwareprodukte herzustellen oder, allgemeiner, Lösungen für gegebene Probleme zu finden und die ersten Prototypen dafür zu entwickeln.

Der Ablauf von Hackathons kann z. B. wie folgt aussehen, wobei es oft noch keine festen Teams gibt:

  1. Begrüßung und Information über die gewünschten Ziele mit Vorstellung der Rahmenbedingungen, z. B. Zeitrahmen, maximale Teamgröße und ggf. maximale Anzahl der Teams, Art der Zusammenarbeit (Online, Präsenz), Bereitstellung der Infrastruktur sowie die Erwartungen des Unternehmens, etwa zu genutzten Anwendungen sowie ggf. Bereitstellung von Speisen und Getränken.
  2. Kommunikation der gewünschten Bewertungskriterien, z. B. nach Umsatz-/Ergebnispotenzial, Umsetzungspotenzial (gibt es z. B. alle nötigen technischen Voraussetzungen und Hilfsmittel), maximale Zeit, die einen Entwicklung dauern darf, Benutzerfreundlichkeit etc. Bei den Bewertungskriterien kann man sich sehr gut auch an den Lösungen des Vorschlagswesens orientieren. Ggf. sollte eine Regelung festgehalten werden, dass das Unternehmen alle Rechte an erarbeiteten Lösungen erwirbt.
  3. Stellung eines Moderators sowie ggf. eines Tutorenteams durch das Unternehmen,
  4. Vorstellung der Teilnehmer mit Erfahrungen und ggf. Formulierung der Unterstützungsmöglichkeiten, z. B. besondere Kompetenzen oder Referenzprojekte.
  5. Ideenvorschläge der Beteiligten und Teambildung (Projektpitches),
  6. Arbeit der Teams innerhalb des Zeitrahmens (Hacking), um beispielsweise Prototypen zu entwickeln.
  7. Präsentation der Lösungen bzw. des erreichten Arbeitsstands durch die Teams,
  8. Entscheidung des Unternehmens, über Gewinner und Vergabe von Prämien oder Preisen,
  9. Dokumentation der Ergebnisse sowie ggf. Bereitstellung von Fotos oder Videos mit Teilnehmenden, die über ihre (positiven) Erfahrungen berichten, um Werbung für künftige Hackathons zu betreiben.
  10. Umsetzung geeigneter Ideen durch das Unternehmen.

Das Besondere an Hackathons ist, dass vor allem Externe mit einbezogen werden sollen oder können. Das bedeutet, dass man gezielt nach möglichen Kandidaten suchen muss, etwa durch Pressemitteilungen oder Aufrufe in den sozialen Medien. Hier muss genau formuliert werden, welche Anforderungen die Teilnehmer aus Sicht des Betriebes erfüllen sollten, etwa Programmierkenntnisse, technisches Wissen. Es gibt aber auch rein interne Formate, die sich nur an die Mitarbeiter richten. Bei der Ausrichtung und Umsetzung kann man sich durchaus an Ideen-Workshops usw. orientieren.

Hackathons haben für alle Beteiligten zahlreiche Vorteile.

  • Unternehmen profitieren von der Kreativität und den Erfahrungen mehrerer Personen und (externer) Teams,
  • die Produktentwicklung kann beschleunigt und damit auch kostengünstiger gestaltet werden
  • oder es besteht die Möglichkeit, Talente zu entdecken und sie im eigenen Betrieb einzustellen.
  • Die Teilnehmenden selbst lernen Neues, weil sie Wissen von anderen Beteiligten aufnehmen oder auch, indem sie Karrierechancen nutzen können.

Als nachteilig kann der oft hohe Kostenrahmen sowie die für Vorbereitung, Umsetzung und Nachbearbeitung benötigte Zeitrahmen angesehen werden.

 

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