Die o. g. neuen Lernziele sollen nicht nur die Kompetenzen der Jugendlichen weiter ausbauen, sondern sie zusätzlich für den Arbeitsschutz motivieren. Was können Unternehmen darüber hinaus tun, um ihre Auszubildenden für das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz zu gewinnen? Folgende Punkte können dabei helfen:

  • Neue Aufgaben: Einige Unternehmen haben in ihren Betrieben die Funktion von "Sicherheitsvertrauensleuten" etabliert. Es handelt es sich dabei um Sicherheitsbeauftragte in der Ausbildung, die von allen Auszubildenden des jeweiligen Jahrgangs gewählt werden. Mit dieser Funktion sollen die jungen Leute zusätzlich für den Arbeitsschutz motiviert werden. Die Sicherheitsvertrauensleute qualifizieren sich bei 2- bis 5-tägigen Schulungen für ihre Aufgaben. Nach bestandener Prüfung führen sie im Betrieb u. a. Unterweisungen durch, wenn auch stets unter Aufsicht von älteren Sicherheitsbeauftragten/-fachkräften oder anderem zuständigen Personal.
  • Aktionen planen: Selbst erarbeitetes Wissen bleibt besonders gut hängen. Deshalb sollten auch Formate, die sich an junge Beschäftigte richten, interaktiv sein. Lohnenswert sind etwa spielerische Ansätze wie Wissensquizze. In digitaler Form können sie auch auf dem Smartphone gelöst werden. Die Teilnahme an Aktionen zum Arbeitsschutz ist ebenfalls eine gute Gelegenheit, um aktiv zu werden. Die Aussicht auf den Gewinn von Preisen spornt die Teilnehmenden an, sich mit Gefährdungen und Präventionsmaßnahmen auseinanderzusetzen.
  • Kommunikation auf Augenhöhe: Statt Vorschriften "von oben herab" zu lehren, sollten Unternehmen mit jungen Beschäftigten auf Augenhöhe kommunizieren. Fachkräfte für Sicherheit und Sicherheitsbeauftragte können beispielsweise Patenschaften für Jugendlichen übernehmen. Oder aber Auszubildende des zweiten Lehrjahrs können die Azubis aus dem ersten betreuen. Denn festen Bezugspersonen vertrauen junge Beschäftigte oft mehr als "distanzierten" Vorgesetzten.
  • Positive Fehlerkultur: Sind Beschäftigte unachtsam oder unwissend, kann es zu gefährlichen Situationen kommen. Nicht immer muss dabei gleich ein Unfall passieren. Beinahe-Unfälle sollten dennoch nicht mit einem "Glück gehabt!" abgetan werden. Stattdessen sollte man aus ihnen einen möglichst hohen Lerneffekt ziehen. Dafür ist ein offener Umgang mit Fehlern wichtig. Nach brenzligen Situationen kann man mit den jungen Auszubildenden über die Ursachen von Fehlern und über Lösungen sprechen.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge