Anhand von Zahlen kann verdeutlicht werden, wie erfolglos u. a. viele Veränderungsprozesse in Unternehmen verlaufen:"Untersuchungen abgebrochener Veränderungsprozesse zeigen, dass der überwiegende Teil (80 %) bis zum Frühstadium der Implementierung ein vorzeitiges Ende findet, 30 % der Veränderungsprozesse werden bereits im Planungsstadium, d. h. während der Konzeptionsphase, vorzeitig beendet."[1]

Auch auf individueller Ebene ist der Erfolg der Zielerreichung kritisch zu betrachten. Das spiegelt sich beispielsweise in der Umsetzungsqualität von Vorsätzen wider und so haben lediglich 30 % der Vorsätze eine realistische Chance, sich zu verstetigen.[2] In der Prävention und Gesundheitsfürsorge ist dieses Problem nicht nur bekannt, sondern wird dort mit der Intentions-Verhaltens-Lücke thematisiert: Die Differenz zwischen Wollen und Machen.[3]

Ein Berater-Bonmot lautet: Nach der Inspiration folgt die Transpiration – das gilt sowohl für die Individual- als auch die Unternehmensebene. Entsprechend gerät die Qualität der Strategieimplementierung in den Fokus der Betrachtung: Wie kann das, was beschlossen wurde, strukturiert und effektiv in das Verhalten der Organisationsmitglieder eingebracht werden? Die Qualität der Strategie-Implementierung meint damit die wirksame Umsetzung strategischer Pläne in konkretes, strategie-geleitetes Handeln der Unternehmensmitglieder – gerade auch in BGM-Prozesse.[4] Wirkungsvoller als attraktive Ziele – so die vorliegende Meinung – sind die Barrieren, die einen davon abhalten, etwas zu tun. Entsprechend wird in diesem Artikel das Barrierenmanagement fokussiert, mit dem der Weg für Leistung freigemacht wird – sowohl auf Individual- als auch auf Unternehmensebene. Gewohnheiten spielen in diesem Zusammenhang eine sehr große Rolle. Es werden wirkungsvolle Strategien im Umgang mit den Gewohnheiten vorgestellt.[5]

[1] Bergmann/Bungert (2012): Strategische Unternehmensführung: Perspektiven, Konzepte, Strategien, S. 244. Berlin, Heidelberg: Springer Gabler.
[2] Bartens (2016, 30.12.): Warum gute Vorsätze so selten gelingen. Süddeutsche Zeitung. Zugriff am 16.2.2021. Verfügbar unter: https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/vorsaetze-wie-veraenderungen-gelingen-1.3315627
[3] Sheeran/Webb (2016): The intention–behavior gap. Social and personality psychology compass, 10(9), 503–518.
[4] Welge/Al-Laham (2012): Strategisches Management. Grundlagen – Prozessimplementierung. [S.l.]: Gabler, S. 938.
[5] Schumann (2020): Gewohneinheiten. Verstehen. Entwickeln. Verändern. Mit und ohne Corona. Bad Sobernheim: Being to inspire.

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