Die Dauer oder das Volumen der vereinbarten Wochenarbeitszeit ist ein zentraler Hebel für betriebliche und individuelle Flexibilität. Teilzeitarbeit ist jede vertragliche Arbeitszeit, die geringer ist als die betriebliche Regelarbeitszeit für vergleichbare Vollzeitkräfte. Dabei sind sehr unterschiedliche Varianten möglich, von einer Reduzierung der Vollzeit bis zur klassischen 50 % Stelle.

Ihr Anteil an allen Erwerbstätigen lag 2019 bei 28 %[1]. Seit 2009 ist der Anteil um 2,3 Prozentpunkte gestiegen. Im Jahr 2019 war fast jede zweite erwerbstätige Frau im Alter von 15 bis 74 Jahren in Teilzeit tätig (48 %). Unter den Männern betrug dieser Anteil nur 12 %.

Teilzeitmodelle sind nicht nur weit verbreitet, sie fördern auch Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit in Unternehmen. Für viele Beschäftigte ist eine Teilzeitarbeit in bestimmten Lebensphasen die einzige Möglichkeit, Privates und Berufliches zu verbinden (Familie, Weiterbildung).

Teilzeit zeichnet sich vor allem durch folgende Potenziale aus:

  • Ertragsschwankungen kompensieren
  • Servicezeiten gezielt verlängern
  • Laufzeiten optimieren
  • Beschäftigung in auftragsschwachen Zeiten sichern
  • Mitarbeitermotivation fördern
  • Employer Branding
  • Personal binden und gewinnen
  • Fehlzeiten reduzieren

Bei konjunkturellen oder saisonalen Auftragsschwankungen ist die Teilzeit ein wichtiges Instrument zur Beschäftigungssicherung und bindet gut eingearbeitetes Personal an das Unternehmen. Auch individuelle Gründe können für Beschäftigte eine vorübergehende Teilzeitstelle begründen. Ob eine schwierige Lebensphase oder der Wunsch nach einer geplanten Auszeit: Für eine Teilzeit sprechen viele Vorteile. Frauen geben zu fast 30 % als Grund für die Teilzeit die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf an.

Die Teilzeitquote ist in Deutschland in den letzten Jahren zwar gestiegen, jedoch würden 9 % der Teilzeittätigen gerne Vollzeit arbeiten, finden allerdings keinen ganztägigen Arbeitsplatz.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung zur Teilzeitbeschäftigung (2021): Datenreport 2021 (Abb. 8)

Abb. 4: Hauptgründe für Teilzeitarbeit in Deutschland 2019

Da Teilzeitarbeit eine Frauendomäne ist, verwundert es nicht, dass der Anteil von Frauen in Führung undTeilzeit nur rund 15 % beträgt .

 
Praxis-Tipp

Proaktive Teilzeitangebote

Proaktive Teilzeitangebote an Männer und Väter könnten eine sinnvolle Stellschraube für gleichberechtigte Erwerbsarbeit sein. Beispielsweise könnten Eltern in bestimmten Lebensphasen beide vollzeitnah mit vielleicht jeweils 75 % tätig sein.

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