Vergütung neu zu denken, bedeutet menschliche Bedürfnisse der Arbeitnehmer mit den unternehmerischen Zielen und Notwendigkeiten eines Unternehmens je nach Situation und je nach Geschäftsmodell für beide Seiten gewinnbringend zu verknüpfen. Das bietet beiden Seiten viele Chancen und dieser Ansatz bedeutet gleichzeitig aber auch, dass es kein"one-fits-all" im Sinne eines allgemeingültigen Vergütungssystem gibt, das für alle Unternehmen oder sogar für alle Branchen gleichermaßen passt. Auch wenn die Sehnsüchte nach Selbstbestimmung, Flexibilität auf der einen Seite und Verbindlichkeit und Planbarkeit auf der anderen Seite bei vielen Arbeitnehmern unabhängig von ihren konkreten Tätigkeiten vorhanden sind, so ist beispielsweise ein hybrides Arbeitsmodell mit mobilen ortsunabhängigen Arbeitsorten und einer hohen selbstbestimmten Zeitflexibilität bei Bürotätigkeiten leichter umsetzbar, als bei Tätigkeiten in der Fertigung. Ein solches Modell wird in einem Produktionsbetrieb, in der Gastronomie oder im Pflegebetrieb nicht möglich sein. Hier wird es andere spezifische Lösungen geben müssen, die ggf. aber auf die gleichen Bedürfnisse einzahlen.

Agile Vergütungsformen sind daher unternehmensspezifisch, sie sind abhängig von den im Unternehmen ausgeübten

  • Tätigkeiten,
  • dem Arbeitsumfeld und
  • durch die Gesetzmäßigkeiten der jeweiligen Branche geprägt.

So ist ein agiles Vergütungssystem kein Bauchladen, aus dem sich alle bedienen können, sondern es zeichnet sich durch eine hohe Passgenauigkeit für eben die jeweilige Branche bzw. das jeweilige Geschäftsmodell des Unternehmens und die dort anfallenden konkreten Tätigkeiten aus. Das bedeutet stets eine ausgeprägte, unternehmensspezifische und kreative Ausgestaltung und ist immer abhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen der zu verrichtenden Tätigkeiten.

Bevor also über das für das jeweilige Unternehmen richtige "Währungs-Modell" im Detail nachgedacht wird, sollten die Voraussetzungen geklärt sein, also welche nicht-monetären Vergütungsbestandteile sich für das Unternehmen grundsätzlich eignen, welche auch branchenüblich sind und wo der jeweilige Nutzen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber liegen kann.

Nachfolgende Tabelle ist ein Beispiel für eine Entscheidungsmatrix, die um branchenspezifische Elemente erweitert werden kann.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge