Leitsatz (redaktionell)

1a. Die Weiterbeschäftigung eines Auszubildenden gemäß BetrVG § 78a ist für den Arbeitgeber unzumutbar, wenn bei Beendigung des Ausbildungsverhältnisses zwar ein Arbeitsplatz frei ist, aber der Beschäftigung dieses Arbeitnehmers Bestimmungen der Arbeitszeitordnung entgegenstehen.

b. Der Arbeitgeber ist nicht verpflichtet, durch organisatorische Maßnahmen (wie durch Änderung betrieblicher Schichtpläne) einen Arbeitsplatz neu zu schaffen, um die Weiterbeschäftigung nach BetrVG § 78a zu gewährleisten (Bestätigung von BAG 1979-01-16 6 AZR 153/77 = AP Nr 5 zu § 78a BetrVG 1972).

2. Der Arbeitgeber ist nicht gehalten, vom Feststellungsantrag nach BetrVG § 78a Abs 4 Nr 1 zum Auflösungsantrag nach BetrVG § 78a Abs 4 Nr 2 überzugehen, wenn der Auszubildende die Abschlußprüfung abgelegt hat.

3. Wird der Auflösungsantrag gestellt, endet das kraft Gesetzes entstandene Arbeitsverhältnis mit der Rechtskraft des Urteils, das die Auflösung ausspricht.

4. Zur Geltendmachung eines Weiterbeschäftigungsanspruchs durch Widerklage.

 

Normenkette

ZPO § 263; AZO §§ 18, 17, 19; BetrVG § 78a

 

Verfahrensgang

LAG Düsseldorf (Entscheidung vom 26.01.1979; Aktenzeichen 16 Sa 575/78)

ArbG Köln (Entscheidung vom 07.07.1978; Aktenzeichen 2 Ca 1030/78)

 

Fundstellen

Haufe-Index 440725

BAGE 32, 285-292 (LT1-4)

BAGE, 285

DB 1980, 1647-1648 (LT1-4)

NJW 1980, 2271

NJW 1980, 2271-2272 (LT1-3)

EzB BBiG § 14 Abs 2, Nr 15 (L1-4)

EzB BetrVG § 78a, Nr 26 (LT1-4)

ARST 1980, 147-148 (LT1-2)

BlStSozArbR 1980, 328-329 (T)

SAE 1980, 257-259 (LT1-4)

AP § 78a BetrVG 1972 (LT1-4), Nr 9

AR-Blattei, Betriebsverfassung IX Entsch 48 (LT1-4)

AR-Blattei, ES 530.9 Nr 48 (LT1-4)

EzA § 78a BetrVG 1972, Nr 7 (LT1-3)

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt TVöD Office Professional. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge