Statistik: Öffentlicher Dienst bleibt größter Arbeitgeber

Der öffentliche Dienst bleibt der größte Arbeitgeber in Deutschland. Zuwachs gibt es vor allem im Bildungssektor. Dies geht aus der Mitteilung des Statistischen Bundesamts vom 29.4. zum bevorstehenden Tag der Arbeit hervor. 

Im Jahresdurchschnitt 2018 waren laut Erwerbstätigenrechnung 44,85 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Im Verhältnis dazu machen die 4,8 Millionen Menschen, die am Stichtag 30. Juni 2018 im öffentlichen Dienst beschäftigt waren, einen Anteil von knapp 11 % aus. Das waren 63 000 Personen oder 1,3 % mehr als ein Jahr zuvor. Dies teilte das Statistische Bundesamt mit. 

Zwischen 1991 und 2008 war die Zahl der Beschäftigten von 6,7 Millionen auf 4,5 Millionen zurückgegangen. Das lag unter anderem an der Privatisierung von Bahn und Post. Zwischen 2008 bis 2018 war der Staatsdienst wieder um 6,6 Prozent gewachsen. Gründe waren der Ausbau der Kindertagesbetreuung, Personalzuwächse an den Hochschulen und bei der Polizei.

Großteil im Bildungssektor angestellt

Die Hälfte (50 %) der im öffentlichen Dienst beschäftigten Personen ist bei den Ländern angestellt, wie etwa an allgemeinbildenden, beruflichen Schulen oder Hochschulen. Der Bundesbereich, also beispielsweise Bundesministerien und -gerichte, Teile der Finanzverwaltung, die Bundespolizei und der Verteidigungssektor, macht rund 10 % der Beschäftigten aus. Knapp ein Drittel (32 %) der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist im kommunalen Bereich tätig, etwa 8 % entfallen auf den Bereich der Sozialversicherung inklusive Bundesagentur für Arbeit.

Hohe Befristung bei Berufsanfängern

Während die Befristungsquote im gesamten öffentlichen Dienst in den Jahren 2000 bis 2005 rund 10 % betragen hatte, stieg sie bis 2010 auf rund 15 % an und befindet sich seitdem auf diesem Niveau. Bei den unter 35-Jährigen lag die Zeitvertragsquote im öffentlichen Dienst während der letzten zehn Jahre zwischen 34 und 38 %. 

Insgesamt waren mit rund 452 800 Beschäftigten am 30. Juni 2018 15 % befristet beschäftigt. Dies ist vor allem auf die weite Verbreitung dieser Beschäftigungsform an Hochschulen zurückzuführen: Dort waren 2018 rund 46 % der Beschäftigten befristet angestellt.

Höchster Altersdurchschnitt bei Kommunen

Das Durchschnittsalter aller Erwerbstätigen betrug im Jahr 2018 nach Ergebnissen des Mikrozensus 43,8 Jahre.

Am ältesten ist das Personal bei den Kommunen: Hier waren die Beschäftigten zum 30. Juni 2018 im Schnitt 45,6 Jahre alt. Dagegen weist der Bundesbereich aufgrund seiner vergleichsweise jungen Berufs- und Zeitsoldaten und -soldatinnen und seiner hohen Ausbildungsquote mit durchschnittlich 41,6 Jahren das jüngste Personal auf.

Frauenanteil bei 57 %

Im gesamten öffentlichen Dienst ist der Frauenanteil mit 57 % überdurchschnittlich hoch. Laut Bericht liegt dies aber vor allem an den Bereichen Kindererziehung und Schulen mit sehr hohen Frauenanteilen (95 % beziehungsweise 72 %). Damit hängt die Quote stark vom Aufgabenbereich ab.

Höchste Verbeamtung bei der Polizeit

Große Unterschiede gibt es auch im Verhältnis von Verbeamteten zu Angestellten in den unterschiedlichen Bereichen: Während in Kitas keine Verbeamtung stattfindet, sind fast neun von zehn Beschäftigten bei der Polizei verbeamtet.

PM Statistisches Bundesamt
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