TV-L-Tarifrunde 2025/2026

Beginn der TV-L-Tarifrunde 2026


TV-L Tarifrunde 2026 aktueller Stand

Die Tarifverhandlungen in der TV-L-Tarifrunde 2026 haben begonnen. Einen Überblick über die Forderungen der Gewerkschaften, die Position der Arbeitgeberseite sowie den Zeitplan der Tarifverhandlungen finden Sie hier.

Die Mitglieder der ver.di-Bundestarifkommission öffentlicher Dienst (BTK öD) haben die Forderungen der Gewerkschaften in der TV-L-Tarifrunde auf ihrer Sitzung am 17. November 2025 beschlossen und veröffentlicht.

TV-L Tarifrunde: Forderungen der Gewerkschaften im Überblick

Das sind die wichtigsten Forderungen der Gewerkschaften im Überblick:

  • Das Entgelt der Beschäftigten soll um 7 Prozent im Monat steigen, mindestens aber um 300 EUR zusätzlich.
  • Für Nachwuchskräfte sollen das Gehalt um 200 EUR pro Monat steigen, zudem wird ihre unbefristete Übernahme nach erfolgreicher Ausbildung gefordert.
  • Alle Zeitzuschläge sollen um 20 Prozentpunkte steigen.
  • Die Laufzeit der Tarifeinigung soll 12 Monate betragen.
  • Das Tarifergebnis soll zeitgleich und systemgerecht auf die Beamtinnen und Beamten übertragen werden.

TdL: Forderungen sind astronomisch und nicht erfüllbar

Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) lehnt die Forderungen der Gewerkschaften als nicht zu verantworten ab. Der TdL-Vorsitzende Dr. Andreas Dressel sagte: „Mit ritualisierten astronomischen Forderungen nicht erfüllbare Erwartungen zu wecken, die am Ende zu großen Enttäuschungen bei vielen Beschäftigten führen, ist nicht zielführend!“

Laut TdL hätten die von den Gewerkschaften geforderten 7 %, mindestens aber 300 Euro, für die rund 860.000 Beschäftigten der Länder Lohnerhöhungen von bis zu 12,3 % zur Folge und würden die Länder allein in einem Jahr mit rd. 4 Mrd. Euro belasten. Einschließlich der geforderten Übertragung auf den Beamtenbereich ergäben sich sogar Kosten in Höhe von rd. 12,6 Mrd. Euro pro Jahr. Darüber hinaus müssten die Länder noch weitere Kosten für die geforderten strukturellen Verbesserungen tragen. 

dbb: "Sachargumente statt markiger Worte"

Nach dem ersten Verhandlungstag am 3. Dezember 2025 betonte Volker Geyer, Bundesvorsitzender des dbb beamtenbund und tarifunion die Dringlichkeit ernsthafter Verhandlungen und wies die Kritik des TdL-Vorsitzenden Andreas Dressel zurück. „Unsere Forderung nach sieben Prozent, mindestens 300 Euro ist keineswegs "ritualisiert astronomisch", wie der TdL-Vorsitzende behauptet. Das ist der sachlich begründete und angemessene Einstieg in Verhandlungen über konkurrenzfähige, faire und motivierende Einkommensbedingungen im Landesdienst“, sagte Geyer.

Angesichts der bevorstehenden komplexen Verhandlungen mit der TdL unterstrich Geyer die Herausforderungen für den öffentlichen Dienst: „Uns fehlen jetzt schon 600.000 Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst. In den nächsten zehn Jahren gehen weitere 1,4 Millionen in den Ruhestand – ein Großteil davon bei den Ländern. Der Arbeitgeber Staat muss auf einem schrumpfenden Nachwuchskräftemarkt unbedingt konkurrenzfähiger werden. Das ist die zentrale Herausforderung der nächsten Jahre und der anstehenden Verhandlungen. Ich bin gespannt, welche Vorschläge die TdL hierzu mitbringt.“

Ver.di: "Der öffentliche Dienst muss attraktiv bleiben"

Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di ist Grundlage der Forderungen eine breite Forderungsdiskussion, an der sich in den vergangenen Monaten rund 68.000 Beschäftigte beteiligt haben. Anschließend wurden die Ergebnisse in den ver.di-Landesbezirken ausgewertet und der BTK öD präsentiert. Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke erläutert: „Die Beschäftigten wollen ein klares Signal der Arbeitgeber, dass ihre Leistungen künftig besser honoriert werden – sie erwarten Anerkennung und Respekt für ihr Engagement. Der öffentliche Dienst muss attraktiv bleiben, um mit hoch qualifizierten und motivierten Menschen die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Dafür braucht es eine angemessene Entgelterhöhung und gute Arbeitsbedingungen.“  

Werneke betonte außerdem, dass höhere Steuereinnahmen, gerade nach der jüngsten Steuerschätzung, die finanziellen Spielräume insbesondere der Länder erweitert hätten. „Das muss sich auch bei den Gehältern zeigen, denn der öffentliche Dienst steht im Wettbewerb um die besten Fachkräfte – bei zugleich mehreren Hunderttausend unbesetzten Stellen.“ Daher sei eine Erhöhung deutlich oberhalb der Inflation notwendig.

Orientierung an der TVöD-Tarifrunde 2025

Zudem gehe es darum, den Anschluss an den Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen vom Frühjahr 2025 zu halten. „Dass die Gehälter im öffentlichen Dienst nicht auseinanderdriften, ist schlicht eine Frage der Gerechtigkeit“, erklärte Werneke. Das gelte auch für die Angleichung der Arbeitsbedingungen in Ost und West, insbesondere beim Kündigungsschutz und den Arbeitszeiten in Uni-Kliniken, die Beschäftigte in den ostdeutschen Bundesländern immer noch benachteiligten.

Wie geht es weiter?

Auf Seiten der Gewerkschaften verhandeln der dbb, ver.di, GdP, GEW und IG BAU. Vertreterin der Arbeitgeberseite ist die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Die Tarifverhandlungen haben am 3. Dezember 2025 begonnen und werden am 15./16. Januar 2026 sowie am 11./12. Februar 2026 fortgesetzt.

Welche Beschäftigten sind von der TV-L Tarifrunde betroffen?

Von den Verhandlungen der Gewerkschaften mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sind direkt ca. 1,2 Millionen Tarifbeschäftigte der Bundesländer (außer Hessen) betroffen und indirekt zudem ca. 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte der entsprechenden Länder und Kommunen sowie rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und Versorgungsempfänger.

ver.di / dbb / TdL

0 Kommentare
Das Eingabefeld enthält noch keinen Text oder nicht erlaubte Sonderzeichen. Bitte überprüfen Sie Ihre Eingabe, um den Kommentar veröffentlichen zu können.
Noch keine Kommentare - teilen Sie Ihre Sicht und starten Sie die Diskussion