Digital Mindset: der Change Manager

Ihr Unternehmen gehört zu den Vorreitern der Branche in Sachen Digitalisierung. Was machen Sie anders, wie haben Sie es geschafft, ein digitales Mindset zu entwickeln?
Markus Abegg: Ob wir das wirklich geschafft haben, müssen andere bewerten. Ich denke allerdings schon, dass wir im Vergleich mit Marktteilnehmern weit vorne sind. Wir sprechen schon lange nicht mehr von Digitalisierung, sondern von datenzentriertem Arbeiten oder von digitaler Transformation.
Wir gehen also weit darüber hinaus, analoge Prozesse zu digitalisieren, wir suchen nach Antworten auf die Frage, was Transformation eigentlich heißt.
Ich verstehe mich ein bisschen als Change Manager. Für mich ist das ein kulturelles Thema. Es kommt darauf an, möglichst viele Leute dafür zu begeistern, an digitalen Veränderungen mitzuwirken. Oder sich diese Veränderungen von draußen ins Unternehmen zu holen, ohne dass sie sofort an die bestehende Art zu denken assimiliert werden.
In meinen Augen ist das Mindset ein entscheidender Erfolgsfaktor, ich versuche immer, das Denken in Richtung digitale Transformation zu aktivieren.
Digitalisierung und Transformation Am 14. Mai diskutieren Markus Abegg und andere erfolgreiche Digitalisierungprojekte auf der Real Estate Arena in Hannover (Future Success Stage (Halle 3 / Stand A01) 16:20 Uhr bis 16:45 Uhr: Erfolgreiche Digitalisierungsprojekte Markus Abegg, GBG Unternehmensgruppe GmbH; Lars Lippelt, KHW Kommunale Haus und Wohnen GmbH, Rheda-Wiedenbrück; Tino Fischer, Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 eG / Moderation: Iris Jachertz |
Rahmen schaffen, Freiraum lassen
Wie führen Sie, wie schaffen Sie diese Begeisterung?
In erster Linie versuche ich, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Kollegen ermöglichen, ihre eigene Kreativität zu entfalten und sich weiterzuentwickeln. Und dann gebe ich einfach Impulse. Ich teile meine Vision von einer Zukunft und der Entwicklung dorthin, um so Lust darauf zu machen, daran mitzuwirken, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Manchmal reicht die Vision allein nicht, dann braucht man an der einen oder anderen Stelle sehr viel Konkreteres. Und manchmal genügt mein Impuls schlicht nicht, um Mal eine gewisse Größenordnung von Menschen hinter der Idee zu versammeln, weil es in unserer Branche nach wie vor zahlreiche Widerstände gibt. Die sind ein Hemmschuh, denn wir haben viele innovative Köpfe. Aber aufgrund der bestehenden Kultur sind diese Widerstände vielleicht noch ein bisschen starrer und schwerer aufzubrechen. Und genau daran, am Aufbrechen, arbeite ich seit vielen Jahren arbeite.
Transformation: Ein bisschen Druck schadet nicht
Einfach gesagt: Das Rad der Transformation dreht sich draußen am Markt schneller als in manch einem Unternehmen. Das muss man immer wieder sagen und so ein wenig Druck im Innern aufbauen.
Sie haben gerade gesagt, dass in der Wohnungswirtschaft die Uhren möglicherweise etwas langsamer ticken als in der großen weiten Welt. Merken Sie in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Unternehmen, dass sich das ändert?
Auf jeden Fall. Das digitale Mindset, die Transformation haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Viele Startups sind hochgekommen. Und viele Kolleginnen und Kollegen stehen mittlerweile in der Verantwortung für die Digitalisierung. Wir haben ja, wie gesagt, viele innovative Köpfe in der Branche. Es fehlt nur an der einen oder anderen Stelle am Überblick, viele sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Es herrscht eine gewisse Orientierungslosigkeit in Bezug darauf, was wann wie angegangen werden muss. Umso wichtiger ist eine klare Vorstellung davon, wohin das Unternehmen sich entwickeln soll. Idee, wie man sich dahin entwickelt.
Das ist ein bearbeiteter Ausschnitt aus dem L'Immo-Podcast mit Markus Abegg.
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