GdW-Bankenfrühstück: Grund für verhaltenen Optimismus

Die Finanzkrise 2006 war Anlass, dass sich einmal pro Jahr Repräsentanten des GdW mit Bankenvertretern beim sogenannten Bankenfrühstück treffen, um sich auszutauschen. Beherrschendes Thema 2024 war die Frustration der Wohnungsbaubranche. Doch es gab auch Positives zu vermelden.

Die Gründe für den mangelnden Wohnungsbau sind bekannt: Zinsanstieg, die Förderbedingungen sowie bestimmte Lieferengpässe machen das Bauen schwierig. Weitere Unsicherheiten kommen hinzu. So ist nach wie vor unklar, wie die europäische Gebäuderichtlinie in nationales Recht transformiert werden wird.

Folge aus allem: Der Anteil der GdW-Unternehmen, die ihren ursprünglich geplanten Wohnungsbau auf Null herunterfahren, liegt sowohl für 2024 als auch für 2025 bei deutlich über 40 Prozent. Mit gemischten Gefühlen kommentierte GdW-Präsident Axel Gedaschko die Tatsache, dass viele Bauunternehmen vermehrt Dumping-Angebote unterbreiteten. Ihre große Sorge ist nämlich, Mitarbeitende nicht halten zu können. Schön für die Wohnungsunternehmen, aber auch ein Zeichen für eine ungesunde Wirtschaft.

Rahmenvereinbarung serielles Bauen: 20 bekommen den Zuschlag

Hoffnung machte in diesem Zusammenhang die Rahmenvereinbarung zum seriellen und modularen Bauen. 20 Unternehmen hätten hier den Zuschlag bekommen. Immer mehr von ihnen seien auch in Holzhybridbauweise tätig. Man arbeite verstärkt an "architektonischer Klasse". Auch ein Zinsförderprogramm, das eine Milliarde Euro schwer ist, sei inzwischen ins Leben gerufen worden.

Beides führe dazu, dass Wohnungsunternehmen bei einer Rendite von dreieinhalb Prozent die Nettokaltmiete pro Quadratmeter Wohnfläche auf etwa zwölf Euro festsetzen könnten (gegenüber 18 Euro ohne Vereinbarung beziehungsweise Zinssubventionen). Immerhin 30.000 Wohnungen könnten so günstig gebaut werden. Trotzdem sei das alles nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Gedaschko erinnerte an die hohe Staatsquote in Höhe von 37 Prozent, die dringend gesenkt werden müsse.

Wärmewende-Probleme

Thema waren auch die Ungereimtheiten bei der Wärmewende. Etwa die Tatsache, dass es nach dem Bundesverfassungsgerichts-Urteil zum Klimatransaktionsfonds keinen Speed-Bonus für Vermieter mehr gebe, die den Austausch ihrer Heizungsanlage forcierten, möchte der GdW möglicherweise verfassungsrechtlich überprüfen lassen. Denn immerhin profitierten hiervon die Mieter.

Bis Sommer 2024 soll die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) umgesetzt werden. Darauf wies GdW-Hauptgeschäftsführerin Ingeborg Esser in ihrem Vortrag hin. Wichtig ist in diesem Fall die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts auf Grundlage der European Sustainability Reporting Standards ESRS. Dazu hat der GdW einen Leitfaden für Wohnungsunternehmen herausgegeben.


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