CAFM-Software: Kein Digitalisierungsschub durch Corona

Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung des Facility Managements weniger beschleunigt, als gedacht, heißt es in einem Report des Branchenverbands GEFMA zu den aktuellen Entwicklungen am Markt für Computer Aided Facility Management (CAFM) Software. Die Experten sehen die Zukunft im mobilen CAFM.

"Nur ein Viertel der Anwender reagiert auf Corona mit mehr Digitalisierung im Facility Management (FM)", heißt es im aktuellen CAFM-Trendreport des Branchenverbands German Facility Management Association (GEFMA), der seit 2013 alle zwei Jahre erscheint. Der deutschsprachige Markt für Computer Aided Facility Management (CAFM) Software hat demnach während der Pandemie wider Erwarten keinen Digitalisierungsschub verzeichnet.

Budgetkürzungen für Digitalisierung erwartet

Zwar hat dem CAFM-Report 2021 zufolge ein Großteil der Anbieter das Produkt- und Service-Angebot an Pandemie und Kunden angepasst – so gaben die teilnehmenden Software-Hersteller an, auf Tele-Services umgestellt, Lösungen um dedizierte Workplace-Management-Systeme erweitert oder eingeführt sowie ein Angebot für die sichere Rückkehr zum Arbeitsplatz entwickelt zu haben –, trotzdem seien die meisten Projekte verschoben oder abgesagt worden.

Die Anwender, die an der diesjährigen Umfrage teilgenommen haben, erklärten das mehrheitlich damit, dass sie in ihren Unternehmen für die kommenden Jahre Budgetkürzungen für die Digitalisierung des Facility Managements erwarten. Als weitere Gründe, dass Corona die Digitalisierung des Facility Managements nicht wie erwartet beschleunigt hat, wurden "andere Prioritäten", "Home Office" und "Abstandsgebote" genannt.

Trends bis 2025: CAFM-Systeme per App

Als wichtigste Trends bis zum Jahr 2025 sehen die befragten Anwender die Nutzung der CAFM-Systeme per mobiler Endgeräte (in Form von Apps). Auch zu den (Dokumentations-) Anforderungen aus der Betreiberverantwortung werden Angebote erwartet, ebenso sehen die Anwender noch "Luft nach oben" bei der Integration von Building Information Modeling (BIM) in die CAFM-Systeme.

"Viele Anwender messen heute der Betreiberverantwortung und dem Workplace Management eine hohe Bedeutung bei", sagt Prof. Dr. Joachim Hohmann, langjähriger Projektleiter des CAFM-Trendreports. Darauf reagiere der Markt bereits durch die Weiterentwicklung von Software-Lösungen. "Dennoch ist die Verbreitung von CAFM-Software im deutschsprachigen Raum im internationalen Vergleich noch immer relativ gering", so Hohmann.

Eine professionelle und effiziente Bewirtschaftung sei auch in der Post-Corona-Zeit darauf angewiesen, schnell und effizient auskunftsfähig über den Status der Immobilien oder Immobilienbewirtschaftung zu sein, ergänzt Thomas Ball, Partner bei der Lünendonk & Hossenfelder GmbH, die den Trendreport seit 2017 unterstützt. Dies sei ohne CAFM-Software nur eingeschränkt möglich – eine Erkenntnis, die sich in einigen Anwenderunternehmen noch durchsetzen müsse.

Die Ergebnisse des GEFMA-CAFM-Reports 2021 wurden auf der virtuellen Ausgabe der Branchenmesse "Servparc on air" vorgestellt. In den Trendreport sind die Angaben von 175 Anwendern und 17 Anbietern eingeflossen.


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