Zur Minimierung und Verbesserung der Recyclingfähigkeit empfiehlt es sich, ein Abfall- und Recyclingmanagement für das entsprechende Gebäude zu erstellen. Dieses kann Zielvereinbarungen für die Jahres-Restmüllmengen sowie die Recyclingquote in einem Gebäude festlegen. Es sollte darauf geachtet werden, dass bei entsprechenden Vorgaben die Möglichkeiten zur Umsetzung der Strategie, wie beispielsweise die Zurverfügungstellung verschiedener Trennsysteme am Gebäude, vorhanden sind. Ferner sollten Strategien für beispielsweise papierlose Büros gefördert werden. Ziel sollte es dabei sein, mittel- bis langfristig keine oder nur geringe Mengen an nicht recycelbarem Müll zu produzieren. Im besten Fall lassen sich Wertstoffkreisläufe schließen.

Für Berichtszwecke sind die Müllmengen zu erfassen und anzugeben. Normalerweise lassen sich diese Mengen im Rahmen der Nebenkostenabrechnung aus den Rechnungen der jeweiligen Abfallunternehmen ermitteln. Sollte es sich jedoch um einen Triple-Net-Mietvertrag handeln, bei dem die Mietenden ihre Rechnungen direkt beim Dienstleister begleichen, ist eine Kooperation zwischen Vermietenden und Mietenden zur Übermittlung der Müllmengen zielführend. Beim Informationsaustausch von Abfallverbrauchsdaten zwischen Vermietenden und Mietenden sollten im besten Fall entsprechende Müllarten unterschieden werden können. Dies können beispielsweise Restmüll-, Biomüll-, Wertstoff-, Papiermüll- oder Altglasmengen sein. Ferner sollten, wenn möglich, Recyclingquoten angegeben werden.

Zur Sensibilisierung und Motivation der Mietenden empfiehlt es sich, entsprechende Anreizsysteme für die Wiederverwendbarkeit von Produkten und die Reduzierung von Müll einzusetzen. Hierzu zählen das Bereitstellen von wiederverwendbaren Mehrwegessens- und Trinkverpackungen, Glaskaraffen, Angebote wie die Zurverfügungstellung von kostenfreien Schulungen zur Reduktion von Restmüllmengen sowie die Einführung von Informationstagen und interaktiver Mieterprogramme zur Reduzierung der Müllmengen.

 
Praxis-Tipp

Abfallberatung

Etliche Kommunen, aber auch lokale Abfallentsorgungsunternehmen bieten (kostenlose) Abfallberatungen an. Gebäudenutzende werden hier über die fachgerechte Entsorgung der am Standort anfallenden Müllmengen aufgeklärt. Darüber hinaus werden im Rahmen der Beratungen Abfallkonzepte entwickelt, um die Müllmengen im Mietgegenstand zu reduzieren.

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