Rund 30 Millionen Arbeitnehmer pendeln jeden Tag zur Arbeit. Dabei fahren 80 % der Pendler weniger als 25 km pro Strecke. Für diese Aufgaben sind Pedelecs, S-Pedelecs, E-Bikes, E-Roller, E-Scooter und E-Lastenräder geradezu prädestiniert. Auch innerbetriebliche Fahrten bei einem großen Betriebsgelände, Lieferungen und Kundenbesuche lassen sich mit den elektrischen Zweirädern schnell und umweltfreundlich realisieren. Hier können sie insbesondere in beengten und mit dem Kraftfahrzeug oftmals nur eingeschränkt erreichbaren Stadtzentren ihre Vorteile ausspielen.

Umgangssprachlich und in der Werbung werden die Begriffe Pedelec, E-Bike bzw. E-Roller und E-Scooter oft synonym verwendet. Doch in der Funktionsweise und bei den rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es große Unterschiede:

  • Pedelecs (Pedal Electric Cycles) sind per Muskelkraft betriebene Fahrräder, die von einem höchstens 250 Watt starken Elektromotor bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 25 km/h unterstützt werden. Pedelecs benötigen keine Betriebserlaubnis, es besteht keine Helm- und Versicherungspflicht (kein Versicherungskennzeichen) und keine Führerscheinpflicht.

  • S-Pedelecs (Speed Pedal Electric Cycles) werden von einem 500 Watt starken Elektromotor bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h unterstützt. S-Pedelecs gehören zu den Kleinkrafträdern und unterliegen auch diesen Richtlinien. Sie benötigen eine Betriebserlaubnis, eine Haftpflichtversicherung (Versicherungskennzeichen) und eine entsprechende Fahrerlaubnis der Führerscheinklasse AM. Außerdem besteht Helmpflicht. Sie dürfen daher erst ab 16 Jahren gefahren werden.

  • E-Bikes sind Zweiräder, die über einen reinen elektrischen Motorantrieb verfügen und nicht durch Pedaltreten angetrieben werden. Sofern sie schneller als 20 km/h fahren können, unterliegen sie der Helmpflicht. Sie benötigen zudem eine Betriebserlaubnis, eine Haftpflichtversicherung (Versicherungskennzeichen) und eine entsprechende Fahrerlaubnis der Führerscheinklasse Mofa 1 (bis 25 km/h) bzw. AM (bis 45 km/h). Sie dürfen ab 15 (Mofa 1) bzw. 16 Jahren (AM) gefahren werden.

  • E-Scooter sind Tretroller mit Elektromotor und einem Akku mit einer Leistung von maximal 500 Watt. Sie zählen zu den Elektrokleinstfahrzeugen mit einer maximalen Geschwindigkeit von 20 km/h. Sie benötigen eine Haftpflichtversicherung mit Kennzeichen zum Kleben (analog Mofa oder 50-ccm-Motorroller), haben aber keine Helm- und Führerscheinpflicht. Sie dürfen ab einem Mindestalter von 14 Jahren gefahren werden.

  • E-Roller sind elektrische Motorroller mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h.

  • E-Lastenfahrräder, auch Cargo-E-Bike genannt, sind Lastenräder mit einem Elektromotor. Sie werden je nach Motorleistung dem E-Bike oder Pedelec bzw. S-Pedelec zugeordnet. Üblicherweise liegt die elektrische Reichweite bei rund 50 km.

E-Bikes und S-Pedelecs machen nur einen Bruchteil der Elektrofahrräder aus. Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands (ZIV) rollen 85 bis 97 % aller elektrischen Fahrräder in Form eines Pedelecs über deutsche Straßen. Der Einsatz von E-Scootern konzentriert sich über spezielle Verleihfirmen auf große und mittelgroße Städte.

Leasing

Auch für E-Zweiräder bestehen Leasing-Angebote. Dabei schließt das Unternehmen zumeist über 3 Jahre einen Vertrag mit dem Leasing-Anbieter. Der Arbeitnehmer finanziert die Leasingrate über Gehaltsumwandlung aus dem Bruttolohn. Durch den reduzierten Lohn fällt die Belastung durch Steuern und Abgaben geringer aus. Der Arbeitgeber kann einen Teil der Leasingrate übernehmen und so die Belastung für den Mitarbeiter zusätzlich senken. Der freiwillige Arbeitgeberanteil zählt als Betriebsausgabe.

 
Praxis-Tipp

Achtung Steuern!

Die befristete Steuerermäßigung für Pedelecs als Dienstfahrrad (siehe auch: Die Steuervorteile für E-Autos und E-Zweiräder) gilt nicht für geleaste Zweiräder. Diese werden wie normale Dienstwagen oder E-Bikes und S-Pedelecs behandelt und der geldwerte Vorteil ist voll zu versteuern.

Aufgrund der geringeren Anschaffungskosten im Vergleich zu Elektroautos amortisieren sich Elektrozweiräder wesentlich schneller und können bereits in kurzer Zeit wirtschaftlich profitabel genutzt werden. Ein geringer Wartungsbedarf der Elektrozweiräder wirkt sich positiv auf die Betriebskosten aus und ermöglicht eine hohe zeitliche Verfügbarkeit.

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