Medien: Immobilienbranche bevorzugt prägnante Fakten

Bis zu 30 Minuten pro Tag nehmen sich die Entscheider der Branche Zeit, um sich über Immobiliennachrichten zu informieren, zunehmend auch über die Sozialen Medien. 75 Prozent der Leser bevorzugen gut recherchierte, kurze Artikel. Das zeigt eine Studie von Bulwiengesa im Auftrag der PR-Agentur PB3C.

Das Leseverhalten von Immobilienfachleuten hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt, wie die PB3C-Studie zur Mediennutzung in der Branche zeigt. Die Immobilienentscheider informieren sich immer mehr online, 33 Prozent sogar "ausschließlich" oder "eher", dabei bevorzugen die Führungskräfte die Webauftritte von Fach-, Tages- und Wirtschaftsmedien. 62 Prozent der Befragten gaben an, sowohl Online- als auch Printmedien zu nutzen.

"Auch Social Media Kanäle wie Xing und LinkedIn gelten als vertrauenswürdig, Twitter, Youtube und Instagram dagegen noch nicht." Holger Friedrichs, Managing Partner bei der PB3C GmbH

Xing wird von knapp 80 Prozent der 1.800 Studienteilnehmer genutzt. Und auch wenn Youtube noch nicht das gleiche Vertrauen genießt: Trotzdem gaben 73 Prozent der Befragten an, es zu nutzen, gefolgt von LinkedIn (66 Prozent). Instagram und Twitter spielen laut PB3C kaum eine Rolle. Auch Facebook wird bislang eher kritisch gesehen, nur Fachleute, ausgewiesene Branchenkenner oder Unternehmen, die auf Facebook posten, gelten als seriöse und vertrauenswürdige Quellen.

Klassischer Journalismus (noch) bevorzugt

Die überwiegende Mehrheit der Befragten wendet täglich bis zu 30 Minuten auf, um sich zu informieren. 75 Prozent bevorzugen kurze, prägnante Artikel; umfassende Beiträge wollen nur rund 20 Prozent der Befragten lesen. Gewünscht wird eine neutrale Berichterstattung auf Basis fundierter Recherchen mit weniger Effekthascherei, heißt es in der Studie. Was sich Leser von Journalisten hingegen wünschten:

"Extrem kritisches Nachhaken und nicht alle Pressemitteilungen für bare Münze nehmen. Zusätzlich ein sehr tiefes Einarbeiten in spezielle Themen. Ein Mix aus sachlicher Headline und fokussiertem Feature also." Sabine Georgi, Country Managerin, RICS Deutschland

Klassischer Journalismus wird unter den Befragten derzeit noch bevorzugt. Das führen die Studienautoren auch auf das Alter der Teilnehmer zurück, die Hälfte von ihnen ist 50 Jahre und älter. Dabei wird Informationen aus Immobilienfachmedien am meisten vertraut (71 Prozent), gefolgt von Wirtschafts- und Finanzmedien (71 Prozent) sowie der Tagespresse (65 Prozent). Lokalen Medien wird unter den Printprodukten am wenigsten vertraut, 41 Prozent gaben das an. Für 57 Prozent hat sich die Glaubwürdigkeit der Medien generell verschlechtert.

Der Titel zieht, Grafiken und Bilder eher nicht

Wichtiger als die Bekanntheit eines Autors (38 Prozent) ist den Immobilienentscheidern der Studie zufolge eine ansprechende Überschrift: 60 Prozent sagten, das sei ihnen "wichtig" bis "sehr wichtig". Mehrfachnennungen von Vorlieben waren möglich. Auch ein subjektives Kommentieren etwa des Immobilienmarktes ist für den Großteil der Befragten (67 Prozent) kein Qualitätskriterium. Auf fundierte Argumente legen 60 Prozent der Entscheider in der Studie wert.

Während Grafiken und Fotos in vielen Medien immer mehr Platz einnehmen, um die Aufmerksamkeit der Leser zu gewinnen, sind Grafiken und Bilder für 83 Prozent der Studienteilnehmer "nicht wichtig" oder "egal".  Nur rund 17 Prozent äußerten, eine Vorliebe für Artikel mit vielen Grafiken oder Fotos zu haben. Was zählt ist die inhaltliche Stärke eines Beitrags – so legen rund 57 Prozent der Befragten sehr großen Wert darauf, dass ein Artikel verschiedene Aspekte auf neue Weise verbindet.


Das könnte Sie auch interessieren:

Umfrage: Deutsche Mieter vertrauen wenig auf Wohnungspolitik

Umwandlung von Miete in Eigentum: Berlin bleibt bei schärferen Regeln

Schlagworte zum Thema:  Immobilienbranche, Social Media