Nicht einmal ein Visionär wie Peter Drucker hätte mit ausreichender Sicherheit voraussagen können, wie umfassend sich sein in den 1950er vorgeschlagener Ansatz von Management by Objectives in Unternehmen aller Größen und Branchen durchsetzen wird, wenn es um das Setzen von Zielen geht. Die Autoren des MIT-Sloan-Beitrags "With Goals, FAST Beats SMART" haben die Prozesse der Zielsetzung von Unternehmen wie Google, Intel und Anheuser-Busch betrachtet[1] und nach eigenen Angaben mehr als 500.000 Zieldefinitionen analysiert. Sie beschreiben in ihrem Artikel die vier FAST-Prinzipien, die ihrer Meinung nach wirklich effektiven Zielsystemen zugrunde liegen:

Erstes Prinzip – frequently discussed:

  • Definition: Die Ziele sollen regelmäßig diskutiert werden, um Fortschritte festzustellen, Ressourcen zu planen, neue Initiativen zu priorisieren und Raum für Feedback zu schaffen.
  • Vorteil: Die Beteiligten fokussieren auf die wichtigsten Aktivitäten, schaffen verbindliche Leitplanken für wichtige Entscheidungen und machen Kurskorrekturen schneller möglich.

Zweites Prinzip – ambitious:

  • Definition: Die Ziele dürfen, wie in den Abschnitten zuvor besprochen, ambitioniert und fordernd gestaltet sein, allerdings müssen sie auch mit ein wenig Anstrengung erreichbar sein.
  • Vorteil: Die Beteiligten setzen ihre Ziele nicht zu niedrig an, wie es bei der Verbindung mit monetären Anreizen üblich ist, sondern finden auch Wege, um hohe Ziele zu erreichen.

Drittes Prinzip – specific:

  • Definition: Die Ziele sollen spezifisch und klar umrissen sein, da sie nur so signalisieren können, welches Ergebnis von wem erwartet wird und wie der bisherige Fortschritt aussieht.
  • Vorteil: Die Beteiligten müssen die Erwartungen an sich nicht erraten und können ohne großen Aufwand überprüfen, was für sie und andere funktioniert und wo es Kurskorrekturen braucht.

Viertes Prinzip – transparent:

  • Definition: Die Ziele und der Fortschritt sollen innerhalb der Organisation für alle jederzeit transparent sein, um die Verbindung zur Vision zu erkennen und Synergien zu schaffen.
  • Vorteil: Die Beteiligten können neben ihrem eigenen Beitrag zu den Unternehmenszielen auch die der anderen Teams verstehen und redundante Aktivitäten identifizieren.

Diese Prinzipien unterstützen mittlere und großen Organisationen ebenso wie Freiberufler und Gründer beim Definieren der eigenen Projektziele. Das Konzept von Objectives and Key Results hilft in Verbindung mit den FAST-Prinzipien dabei, diese Ziele mit korrespondierenden Ergebnissen zu versehen und überprüfbar zu machen.

[1] Sull/Sull, 2018.

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