Controlling braucht weniger Controller

„Big Data, Digitalisierung und Industrie 4.0 automatisieren viele Arbeitsschritte.“

Effizienzsteigerung durch Digitalisierung

Durch die Digitalisierung der Leistungserstellung oder automatisierte Prozesse im Vertrieb (Einsatz von Internetshops etc.) entstehen wesentlich mehr Daten, die potenziell zur Entscheidungsunterstützung herangezogen werden. Im Zuge der Digitalisierung kann man annehmen, dass aus diesen unstrukturierten Daten auch automatisch strukturierte Informationen werden, die das Management zur Entscheidungsunterstützung einsetzen kann. Das Controlling braucht zur Erfüllung seiner Aufgaben weniger Mitarbeiter, woraufhin Controllingstellen wegfallen werden. Allerdings betrifft dieser Strukturwandel eher das operative Controlling. Das Konzerncontrolling wird dennoch mittelbar betroffen sein.

Kein Anspruch auf Exklusivität

Die Rolle des Controllings als exklusiver Informationslieferant verliert auf allen Ebenen an Bedeutung. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Interpretation der bereitgestellten Informationen, was auch die Anforderungen an Konzerncontroller erhöht. Aber auch hier bringt die Automatisierung eine handwerkliche Entlastung. So entfallen z. B. durch die (technische) Integration von externem und internem Rechnungswesen Überleitungsrechnungen zwischen den verschiedenen Rechnungskreisen. Die Interpretation eines integrierten Abschlusses wird an Bedeutung immer weiter gewinnen, die sehr zeitaufwendige Analyse und Erklärung von Unterschieden in Ausweis und Bewertung aber entfällt. Das Controlling muss deshalb künftig seinen Mehrwert für Geschäftsunterstützung und auch seine Personalstärke anders begründen.

Die fortschreitende Automatisierung und Digitalisierung wird sich auf die meisten Prozesse, sowohl bei der Datenerhebung als auch bei der Datenauswertung, auswirken. Die Organisation wird tendenziell kleiner, aber nicht weniger leistungsfähig.

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