Pflegekräfte häufig davon betroffen

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) macht darauf aufmerksam, dass in ihrer Branche sexuelle Übergriffe alltäglich sind. Neben den Übergriffen durch Kollegen und Vorgesetzte, begegnet ihnen das Thema vor allem auch in der Arbeit mit den Patienten. Laut einer Studie wurden 18 Prozent der weiblichen Pflegekräfte im ambulanten Pflegedienst schon von Patienten belästigt.
Sexuelle Belästigung ist ein ernstes Thema
Gerade Berufsanfänger wissen in einer eindeutig zweideutigen Situation oft nicht, wie sie reagieren sollen. Hier sind die Führungskräfte mit ihrer Erfahrung und Unterstützung gefragt. Berichte über sexuelle Belästigungen sind immer ernst zu nehmen. Sexuelle Belästigung darf niemals toleriert und sollte auch nie heruntergespielt werden.
Wichtig ist es, der betroffenen Pflegeperson zu vermitteln, dass sie weder Mitschuld trägt noch prüde ist.
Verhaltenstraining für die Mitarbeiter
Für die Mitarbeiter sollten regelmäßig Schulungen angeboten werden, in denen sie lernen, sich konsequent und selbstbewusst zu verhalten, wenn ihnen ein Patient zu nahe kommt.
Die BGW gibt Tipps, wie man reagieren kann, wenn eine Übergriffssituation gegeben ist. Dafür eignen sich so genannte Ich-Botschaften.
- Mit dem Satz „Sie berühren mich auffällig oft“, drückt man aus, was man wahrnimmt.
- „Das ist mir unangenehm“, sagt dann dem Gegenüber, wie die Berührung wirkt.
- Die eindeutige Aussage „Ich möchte nicht, dass Sie mich anfassen“, fordert schließlich, weitere Übergriffe zu unterlassen.
Sollte sich der Patient auf die Äußerungen hin rechtfertigen, empfiehlt es sich, Satz zwei und drei konsequent zu wiederholen. Eine Diskussion oder eine eigene Rechtfertigung sind fehl am Platz.
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