Soziale Netzwerke: Die wichtigsten Regeln für Xing, Facebook & Co.

Zusammenfassung

Soziale Netzwerke wie Facebook oder Xing erfreuen sich großer Beliebtheit und haben ständig wachsende Mitgliederzahlen. Wer die Netze nutzt oder zu nutzen plant, sollte einige wichtige Aspekte kennen und beachten. Der Praxisbeitrag erläutert wichtige Fragen für Teilnehmer an sozialen Netzwerken und gibt Tipps für die sichere Nutzung.

1 Soziale Netzwerke als Kommunikationsplattform

Immer mehr Unternehmen nutzen bereits sog. Soziale Netzwerke oder auch Social Networks bzw. wollen diese nutzen. Zu den bekanntesten Social Network Services gehören Plattformen wie Facebook, Google+, Twitter, YouTube oder die überwiegend beruflich genutzten Plattformen wie LinkedIn oder Xing. In der Regel finanzieren sich die Plattformen durch Werbeeinnahmen. Für Personen ist eine (Basis-)Mitgliedschaft grundsätzlich kostenlos möglich. (Erweiterte)Angebote für Unternehmen sind hingegen meist kostenpflichtig. Je nach Zielsetzung werden mehrere Netzwerke gleichzeitig genutzt.

Praxis-Tipp

Soziale Netzwerke leben vom aktiven Verhalten der Nutzer. Daher sollte bereits bei der Auswahl der Netzwerke überlegt werden,, ob diese auch tatsächlich aktiv genutzt werden können. Ein eigener YouTube-Kanal bspw. ist nur dann sinnvoll, wenn auch regelmäßig Videos hochgeladen werden (z.B. zu Produkten, Events o.ä.).

Abb. 1: Xing – Social Network für Business Professionals

1.1 Nutzen für Unternehmen

Aus Unternehmenssicht sind soziale Netzwerke aus mehreren Gesichtspunkten interessant.

Plattformen mit Business-Anwendern wie Xing können zum Beispiel genutzt werden, um

• Kontakte mit anderen Unternehmen bzw. Unternehmern zu knüpfen;
• Kontakte zu möglichen neuen Mitarbeitern zu knüpfen;
• Informationen über Ansprechpartner von (potenziellen) Kunden zu erhalten;
• Informationen über Bewerber zu erhalten;
• Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben.

Einige Anbieter ermöglichen Unternehmen den Aufbau eigener Communitys innerhalb des Netzwerks. Diese offenen oder geschlossenen Communitys werden beispielsweise zur Vernetzung der Mitarbeiter des Unternehmens untereinander oder mit Kunden genutzt.

Nachteilig für Unternehmen können negative Äußerungen von Mitarbeitern, Kunden oder unbekannten Dritten sein, z.B. über einzelne Personen oder das Betriebsklima. Auch gepostete Fotos oder Videos von Betriebsfesten, die Dritte zeigen (z.B. ausgiebig feiernde Kunden), können sich schnell nachteilig auf eine Geschäftsbeziehung auswirken.

Äußerungen und Fotos zu neuen Projekten/ Tätigkeitsfeldern bergen das Risiko, dass diese Informationen von Wettbewerbern im Rahmen einer Wettbewerbsbeobachtung verwertet werden können.

Praxis-Tipp

Es empfiehlt sich, auch die eigenen Mitarbeiter für die Risiken bei der Nutzung zu sensibilisieren. Hierzu eignen sich Rundschreiben, Aushänge oder Schulungen. Zudem können Richtlinien für die unternehmensbezogene Social Media Nutzung erstellt werden, etwa dann, wenn ausdrücklich erwünscht ist, dass auch Mitarbeiter Beiträge posten oder kommentieren.

1.2 Nutzen für Personen

Soziale Netzwerke dienen den meisten Personen im persönlichen Bereich hauptsächlich zum Networking, d. h. der Aufrechterhaltung und Schaffung von Kontakten zu anderen Personen oder Unternehmen. Über Messenger Dienste wie WhatsApp kann zudem schnell, kostengünstig und international kommuniziert werden. Bei Business-Netzwerken steht nicht selten das berufliche Vorankommen im Vordergrund.

Neben den Vorteilen gibt es aber auch Nachteile:

• Die innerhalb des Netzwerks verbreiteten (persönlichen) Informationen lassen sich oftmals später nicht mehr vollständig entfernen.
• Soziale Netzwerke und ähnliche Internetdienste können eine "Quelle der Erkenntnis" über die betroffene Person sein. Die gefundenen Daten lassen sich sozusagen "zu Fuß" oder aber mittels geeigneter Software auswerten. Zudem muss damit gerechnet werden, dass künftig Dienste im Internet für jedermann nutzbar sind, die ein netzwerkübergreifendes Profiling anbieten.

Hinweis

Zwar schränkt das deutsche und europäsche Datenschutzrecht die Erhebung und Auswertung / Zusammenführung personenbezogener Daten ein, andere Staaten geben hier jedoch deutlich mehr Freiheiten für Profilingdienste.

2 Schritt für Schritt zum aktiven Teilnehmer

2.1 Den richtigen Dienst wählen

Wer soziale Netzwerke aktiv nutzen will, muss zunächst ein oder mehrere Netzwerke auswählen und sich hier als Teilnehmer registrieren. Welche Netzwerke am besten geeignet sind, hängt davon ab, welche persönlichen Interessen mit dem Engagement im Netzwerk verfolgt werden sollen. Wer zum Beispiel auf berufliche Kontakte Wert legt, kann Netzwerke mit überwiegend beruflich interessierten Teilnehmern wie Xing nutzen. Zu beachten ist auch die Verknüpfung des Netzwerkes mit anderen Netzwerken bzw. Diensten. Je mehr Verknüpfungen bestehen, desto schwieriger ist es, einmal veröffentlichte Informationen, Kommentare, Fotos, Videos usw. wieder zu entfernen.

Hinweis

Selbst, wenn dies rechtlich möglich ist (z. B. aufgrund AGB oder Datenschutzbestimmungen des Netzwerkes), so ist die tatsächliche Umsetzung in der Praxis selten zu realisieren.

Neben den Interessenschwerpunkten spielen auch die netzwerkeigenen "Spielregeln" eine entscheidungsrelevante Rolle. Diese finden sich i...