Als Rating wird ein Prozess bzw. Verfahren bezeichnet, bei dem Untersuchungsobjekte anhand bestimmter Zielsetzungen ordinal klassifiziert werden. In dem hier diskutierten Zusammenhang führt das Rating zu einer Staffelung von Unternehmen hinsichtlich ihrer Bonität, d. h., es handelt sich um eine standardisierte, objektive, aktuelle und skalierte Einschätzung der Wahrscheinlichkeit über den Eintritt von Leistungs- und Zahlungsstörungen während der Laufzeit des Kredits. Während zunächst überwiegend die Klassifikation auf eine aus einer Fülle an bilanzanalytischen Kennzahlen zusammengesetzte Größe gestützt wurde, nimmt der Anteil übriger Faktoren, wie insbesondere Unternehmensumfeldzahlen und qualitative Einschätzungen, beim Rating zu. So wurden auch die Ratingverfahren von Kreditinstituten im Laufe der letzten Jahre deutlich in ihren Methodiken und Inhalten verfeinert. Generell lässt sich festhalten, dass neben bankinternen Informationen zur Kontoführung abschlussbasierte Kennzahlen, Planungsrechnungen und weitere harte Faktoren, Indikatoren über Konjunktur, Marktstellung und Branche sowie Managementqualifikationen und ähnliche weiche Faktoren mit unterschiedlicher Gewichtung in den angewandten Ratingverfahren Berücksichtigung finden. Zudem werden Sicherheiten in gewissem Umfang risikomindernd im Rating berücksichtigt.

Aus der Gesamtbetrachtung all dieser Faktoren ergibt sich für das Unternehmen eine Note, die je nach Institut, Bank oder Ratingagentur in unterschiedlichen Systemen und Notationen skaliert wird. Vor dem Hintergrund, dass das Ergebnis des Ratings bei den Banken den Eigenkapitalkoeffizienten durch die notwendige Risikobetrachtung beeinflusst, wird das geldgebende Institut die risikoadäquate Bepreisung noch stärker als bisher durchsetzen müssen oder aber auf die Kreditvergabe an als risikoreich eingestufte Kunden verzichten. Dabei bedeutet ein ausgezeichnetes Rating weiterhin, dass eine Eigenkapitalunterlegung nicht zu 100 % zu erfolgen hat, sondern ggf. nur zu 20 %. Dies bedeutet, dass aus aktueller Sicht statt einer Eigenkapitalunterlegung mit maximal 13 % lediglich 2,6 % notwendig sind. Ziel des Kreditnehmers muss es also dauerhaft sein, ein gutes Rating und damit günstigere Kreditkonditionen bzw. einfacher einen Kredit zu bekommen.

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