Mehrheit der M&A-Entscheider lässt Deals wegen ESG-Bedenken platzen
Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie Geschäfte aufgrund wesentlicher Erkenntnisse aus der ESG Due Diligence abgebrochen haben. Fast zwei Drittel der Investoren sind zudem bereit, eine Prämie für Unternehmen zu zahlen, die ihren ESG-Prioritäten entsprechen.
ESG-Integration und Geschäftsabbrüche
Für die Studie befragte KPMG 200 Praktiker, darunter Unternehmensinvestoren, Finanzinvestoren und M&A-Kreditgeber in den USA und Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMA), wie sich ESG auf ihre M&A-Transaktionen auswirkt. Die Umfrage ergab, dass ESG-Überlegungen für die meisten Investoren bereits eine Rolle spielen (EMA: 82 Prozent; USA: 74 Prozent).
Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass „Red Flags“ in Bezug auf ESG einen Geschäftsabbruch oder den Abschluss zusätzlicher Bedingungen zur Folge haben könnten. 53 Prozent gaben an, wesentliche Ergebnisse der ESG-Prüfung hätten schon einmal zum Abbruch von Geschäften geführt.
Mark Golovcsenko, Leiter von KPMG U.S. ESG and Climate Services, kommentiert:
Die Daten sprechen eine klare Sprache: Unternehmen und Investoren integrieren zunehmend ESG-Überlegungen in ihre M&A-Strategien. Nicht nur, weil es richtig und verantwortungsbewusst ist, sondern auch wegen der Wertimplikationen von ESG.
ESG-Wertaufschläge und zukünftige Entwicklungen
Die Umfrage zeigt, dass mehr als 60 Prozent der Investoren einen Aufschlag für ein Unternehmen zahlen würden, das einen hohen ESG-Reifegrad aufweist. Mehr als ein Drittel von ihnen gab an, dieser Wertaufschlag könne mehr als 5 Prozent betragen.
Der wichtigste Grund für eine ESG Due Diligence ist für 46 Prozent der Befragten die Identifizierung von ESG-Risiken und -Chancen. Weitere Gründe sind Anforderungen von Investoren (19 Prozent) und die Vorbereitung auf regulatorische Anforderungen (14 Prozent).
Nachhaltigkeit: Voraussetzung für Resilienz und Wachstum
Die Umfrage untersuchte außerdem die größten Herausforderungen, mit denen sich Fachleute bei der Durchführung von ESG-Prüfungen konfrontiert sehen. Zwei von drei Befragten nannten hier den Mangel an verlässlichen Daten. Jeweils 56 Prozent berichteten von Schwierigkeiten bei der Auswahl eines sinnvollen Scopes für die Analyse und von einem unzureichenden ESG-Verständnis bei den Stakeholdern.
Clare Lunn, ESG-Partnerin bei KPMG U.S., sagte:
Die Welt entwickelt sich weiter und damit auch die Erwartungen der Unternehmen. Unsere jüngste ESG-Due-Diligence-Umfrage zeigt eine unbestreitbare Wahrheit: Nachhaltige Praktiken sind nicht mehr nur eine Option, sondern eine Voraussetzung für Widerstandsfähigkeit und Wachstum.
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