Folgende Voraussetzungen und Erfolgsfaktoren sollte jeder beachten, der Mitarbeitende bei Entscheidungen miteinbinden möchte[1]:

  • Die Einbindung von Mitarbeitenden macht vor allem dann Sinn, wenn es sich um eine komplexe Herausforderung handelt, bei der mehrere Perspektiven erforderlich sind.
  • Es eignen sich für die Einbindung von Mitarbeitenden Themen, bei denen bei der Umsetzung eine hohe Abhängigkeit der Führungskraft von den Mitarbeitenden gegeben ist.
  • Wenn bei einem Projekt Mitarbeitende eingebunden werden, sollte ausreichend Zeit vorhanden sein, um die Diversität und die individuellen Zugänge zu berücksichtigen.
  • Die Mitarbeitenden sollten Fachkompetenz mitbringen – und am besten auch Methodenkompetenz. Fehlt eine der beiden, zieht dies Prozesse in die Länge.
  • Die Führungskraft und die Mitarbeitenden sollten ein gutes Verhältnis zueinander haben bzw. eine Unternehmenskultur, bei der sie sich mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen. Feedbackregeln sollten z. B. auf beiden Seiten beherrscht werden.
  • Die Mitarbeitenden sollten den Wunsch nach Beteiligung zusammen mit der Führungskraft haben. Erfolgt die Beteiligung auf einer der Seiten aus reinem Pflichtgefühl, wird das Ergebnis nicht optimal ausfallen.
  • In Bezug auf die Lösung sollte es eine starke Überlappung der Ziele von Mitarbeitenden und Führungskraft geben.
  • Bei einer Beteiligung an der Entscheidung sollten die Mitarbeitenden untereinander eine nur geringe Konfliktwahrscheinlichkeit haben.
  • Die Organisation, vertreten durch die Führungskräfte sollte ein Interesse daran haben, die Selbstständigkeit und das Engagement der Mitarbeitenden für das Unternehmen zu fördern und zu entwickeln, beispielsweise durch Weiterbildung, Feedback, Information und Vernetzung.
  • Die gemeinsame Entscheidung sollte vom zeitlichen und finanziellen Aufwand in Relation bleiben zu der Sache, um die es geht, z. B. unkomplizierte, schnelle Treffen sollten möglich sein. Zeigt sich das Verfahren als kompliziert und langatmig, werden nicht nur unnötig wichtige Ressourcen angegriffen. Auch das Engagement der Mitarbeitenden lässt mit Sicherheit nach.

Führungskräfte können einige dieser Bedingungen so fördern, dass sich eine Kultur der Mitarbeitereinbindung im Unternehmen aufbauen kann. Dazu gehören Fach- und Methodenkompetenz, sogenannte Future Skills, eine gute Beziehung untereinander und zur Führungskraft, Motivation, sich einzubringen und gemeinsame Ziele. Um das zu erreichen sind neben Workshops Seminarangebote sinnvoll, die Kommunikations-, Kreativitäts- und digitale Kompetenzen fördern.

[1] Wirtschaftspsychologische Gesellschaft, Mitarbeiter bei Entscheidungen einbeziehen, beteiligen und einbinden, https://wpgs.de/fachtexte/fuehrung-von-mitarbeitern/mitarbeiter-bei-entscheidungen-einbeziehen-beteiligen-und-einbinden/, abgerufen am 29. September 2022.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Sustainability Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge