Fragestellung: Welche Maßnahmen des nachhaltigen Managements sind zu berücksichtigen?

Unter Berücksichtigung der zentralen Zielsegmente lassen sich strategische Optionen eines internen und eines externen Sustainable Employer Branding ableiten.

Als Grundgerüst zur Vermarktung der Sustainable Employer Value Proposition können die klassischen "4 P"des Marketing-Mix (Product, Price, Place und Promotion) herangezogen werden (vgl. Tab. 1).

Als Methoden zur Erhebung der Arbeitgebereigenschaften können bspw.

  • Interviews,
  • Mitarbeiterbefragungen,
  • Fokusgruppen oder auch
  • Workshops mit Mitarbeitern und Führungskräften

zur Anwendung kommen.

Tabelle 1 fasst die Vermarktungsinstrumente unter Berücksichtigung instrumentalspezifischer Beispiele zusammen:

 
Instrumente Beispiele

Nachhaltige Produktpolitik

("product")
  • Nachhaltige Gestaltung des Arbeitsplatzes und -umfeldes wie Arbeitszeitmodelle (z. B. Arbeitszeitkonto, Teilzeit, Work-Life-Balance-Modelle), Arbeitsort (z. B. Homeoffice), Bürolage, -größe und -ausstattung;
  • Unternehmenskultur wie Werteset, Verhaltensprinzipien;
  • ethisch fundierte Führungskultur (z. B. Code of Conduct);
  • sustainable Leadership (z. B. transformationaler oder ethischer Führungsstil, Umgang miteinander, Einbindung von Mitarbeitern in Entscheidungsprozesse);
  • Entwicklungsmöglichkeiten wie Führungskräfteentwicklung, Nachwuchsförderung (z. B. Mentoring-Programme);
  • betriebliches Gesundheitsmanagement (z. B. Gesundheitstage, Ernährungstipps);
  • Aging-Workforce- und Work-Life-Balance-Programme.

Nachhaltige Preispolitik

("price")
  • Berücksichtigung des Grundprinzips einer fairen Entgeltpolitik bei direkter Vergütung wie Höhe der Fixvergütung, Sonderzahlungen (z. B. Urlaubs- und Weihnachtsgeld), perspektivische Vergütungserhöhung, variable Vergütung;
  • Fringe Benefits/Zusatzleistungen wie zweckgebundene Geld- und Sachprämien, präventive Sportangebote eines Gesundheitsmanagements, Unterstützung privater Weiterbildungen (z. B. Finanzierung eines berufsbegleitenden Studiums), vermögenswirksame Leistungen, arbeitgeberfinanzierte Altersvorsorge etc.

Nachhaltige Distributionspolitik

("place")
  • Interne Vertriebskanäle wie Führungskräfte, Mitarbeitende oder Praktikanten;
  • externe Vertriebskanäle wie Bildungseinrichtungen, Verbände, Vereine oder gesellschaftliche Gruppierungen etc.

Nachhaltige Kommunikationspolitik

("promotion")
  • Interne Kommunikation wie Mitarbeitergespräche, Mitarbeiterzeitungen, Intranet oder Mitarbeiter-Blogs und -Apps;
  • externe Kommunikation wie Anzeigen (ggf. mit CSR-Preis der Bundesregierung oder mit dem Qualitätssiegel "Deutschlands Beste Arbeitgeber"), Hochschulmarketing, Recruiting-Veranstaltungen, Vorträge, Social Media, Kommunikation in Blogs, Arbeitgeber-PR, Arbeitgeber- und Imagevideos, Einsatz von Virtual Reality, Informationen über Corporate Social Responsibility-Aktivitäten etc.

Tab. 1: Instrumentalspezifische Aktionsmöglichkeiten im Rahmen des internen und externen Sustainable Employer Branding[1]

[1] Quelle: vgl. Grunwald/Schwill, 2017a, S. 109; Künzel, 2013, S. 56 ff.; Schuhmacher/Geschwill, 2014, S. 38 ff.

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