Die Einhaltung von Sicherheitsstandards bei der Produktion und auch beim späteren Gebrauch eines Produktes ist in Deutschland inzwischen selbstverständlich. Technische Prüfsiegel, wie das vom TÜV, bestätigen dem Anwender: Er kann sich darauf verlassen, dass die Nutzung des Produktes ungefährlich ist. Interessant ist, dass z. B. der TÜV Süd auf seiner Internetseite unter dem Titel "Zertifikatsdatenbank" nicht mehr wie noch vor einigen Jahren die von ihm verliehenen Zertifikate auflistet, sondern stattdessen eine Liste gefälschter Zertifikate und eine Liste nicht zertifizierter Produkte veröffentlicht. Ich schließe daraus, dass deutlich mehr Produkte korrekt zertifiziert wurden, als nicht, was sicher positiv zu bewerten ist. Die "CE-Kennzeichnung", die im Europäischen Wirtschaftsraum verwendet wird, ist übrigens kein Prüfsiegel, sondern:[1]

 
CE-Kennzeichnung, Deutsches Institut für Normung e. V.
"Das CE-Zeichen ist ein Hinweis darauf, dass ein Produkt vom Hersteller geprüft wurde und dass es alle EU-weiten Anforderungen an Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz erfüllt. Es ist Pflicht für alle weltweit hergestellten Produkte, die in der EU vermarktet werden."

Und (teilweise freiwillige) Rückrufaktionen von Herstellern werden inzwischen in der Öffentlichkeit nicht mehr in erster Linie als Makel oder Vertrauensverlust gewertet, sondern eher als vorbeugende fürsorgliche Aktion im Sinne der Verbraucher.

In diesem Kapitel geht es also nicht nur um die obligatorische Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern auch um die realistische Einschätzung von darüber hinausgehenden Sicherheitsvorkehrungen.

Bei Lebensmitteln sorgt in Deutschland das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für die Entwicklung und Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften. Auf der Internetseite des BMEL steht daher auch:[2]

 
Sichere Lebensmittel (BMEL)

"Alle Lebensmittel, die in Deutschland verkauft werden, müssen sicher sein. Das gilt auch für Importprodukte. (...) So müssen Zusatzstoffe und neuartige Lebensmittel zugelassen sein, schädliche Rückstände von Pflanzenschutzmitteln sind verboten. Auch soll durch die Kennzeichnung einfach erkennbar sein, ob zum Beispiel Allergene enthalten sind."

Es steht dort aber auch: "Sichere Lebensmittel zu gewährleisten, ist eine komplexe Aufgabe. Lebensmittel werden zunehmend global gehandelt, Zutaten und Produkte werden neu entwickelt, Krankheitserreger können auftreten und Verbraucherinnen und Verbraucher ändern ihre Essgewohnheiten. Deshalb gibt es ein EU-weit und international abgestimmtes Sicherungs-System für Lebensmittel."

Unternehmen, die in diesen Bereichen tätig sind, haben sich also mit einer Vielzahl von Regeln und Vorschriften auseinanderzusetzen, und das nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit.

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