Und – wie könnte es anders sein – auch zu diesem Thema gibt es natürlich ein Gesetz, und zwar das "Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz" (AGG). In diesem Gesetz geht es nicht um die "Quotenfrau", sondern um allgemeinere Regelungen mit der Zielsetzung, "Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen."[1]

In diesem Gesetz ist sowohl allgemein als auch im einzelnen beschrieben, was unter dem Begriff "Benachteiligung" zu verstehen ist: Zunächst liegt ganz allgemein eine Benachteiligung vor, wenn eine Person eine "weniger günstige Behandlung" erfährt als jemand anderes in vergleichbarer Situation. Es gibt aber auch eine Aufzählung von konkreten Beispielfällen, wie z. B. dem der sexuellen Belästigung.

Dass es nicht erlaubt ist, bei einer Einstellung die potenzielle Mitarbeiterin nach einer eventuell bestehenden Schwangerschaft zu fragen, ist inzwischen wohl allgemein bekannt. Da es aber immer noch ganz überwiegend nicht die Väter, sondern die Mütter sind, die den Erziehungsurlaub in Anspruch nehmen, wenn sie ein Kind geboren haben, geraten kleine Unternehmen häufig in ein Dilemma: Wenn die Bewerberin kurz nach ihrer Anstellung nicht mehr zur Verfügung steht, weil sie Elternzeit beansprucht, kann das durchaus zu einer heiklen Lage für das einstellende Unternehmen führen. So muss z. B. der oft langwierige Einarbeitungsprozess für eine erforderliche Vertretung erneut durchlaufen werden. Andererseits würde die Frage nach einer eventuell bestehenden Schwangerschaft gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen.

Und last but not least – Stichwort: Gender Pay Gap. Hier gibt es immer noch einiges aufzuholen. Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen lag 2021 immer noch um 18 % unter dem der Männer.[2]

[2] vgl. statista: Verdienstabstand zwischen Männern und Frauen (Gender Pay Gap) in Deutschland bis 2021: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/3261/umfrage/gender-pay-gap-in-deutschland/

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