Die freundschaftlichen Beziehungen deutscher Kommunen zu ihren Partnerstädten bestehen naturgemäß schwerpunktmäßig aus Schüler- oder Kulturaustauschen sowie Freundschaftsbesuchen. Mannheim versucht neben den klassischen Partnerschaftsaktivitäten seit Jahren diese Besuche durch den Verwaltungsaustausch noch stärker zu festigen und zu einem strukturierten Wissensaustausch zu kommen. So standen in den letzten Jahren unter anderem ein Erfahrungsaustausch mit den Dezernatscontrollern und den jeweiligen Kollegen aus der walisischen Partnerstadt Swansea auf dem Programm sowie beispielsweise ein Erfahrungsaustausch zum Thema Wasser und Abwasser mit unserer Partnerstadt Hebron.

Expertenforum zur Qualitätssicherung

Dementsprechend war es nur logisch, dass zur Durchführung eines externen Expertenforums zur Qualitätssicherung der bisherigen Ergebnisse im Mannheimer Leitbildprozess (explizit keine lokalen Stakeholder), welches den Mannheimer Entwurf eines Leitbilds reflektieren sollte, neben den nationalen Experten auch Experten aus den Mannheimer Partner- und Freundschaftsstädten eingeladen wurden. Es kamen Verwaltungsmitarbeiter und Universitätsvertreter aus Bydgoszcz (Polen), Chernivtsi (Ukraine), Haifa (Israel), Hebron (Westjordanland), Kilis (Türkei), Klaipeda (Litauen), Quingdao (China), Windsor (England) und Zhenjiang (China). Dieses Expertenforum sollte eine aus politisch neutraler und aus externer, aber auch globaler kommunaler Sicht fachliche Stellungnahme zum bisher Erarbeiteten geben. Es sollte fachlich die erarbeiteten Ziele und Maßnahmen bewerten, ob diese entsprechend ambitioniert und schlüssig waren. Es sollte aber auch Einschätzungen und Empfehlungen zur erfolgreichen Umsetzung des Leitbilds Mannheim 2030 geben.

Fazit der Arbeitsgruppen: Mannheim auf gutem Weg

Generell sind nahezu alle Arbeitsgruppen der Partnerstädtekonferenz zu dem Schluss gekommen, dass eine Präambel zur besseren Einordnung der Ziele für das Leitbild notwendig sei und, dass die Stadtverwaltung als Vorbild, insbesondere in Sachen Nachhaltigkeit und Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele gelten sollte. Die jeweiligen Maßnahmen in den Bereichen Bildung, Klimaschutz und Kultur wurden als gut bewertet, ebenso wie die bis dato vorgeschlagenen Indikatoren. Auch das Mannheimer Steuerungssystem zur Umsetzung von Internationalen Chartas fand breite Beachtung und gab allen die Zuversicht, dass das von der Mannheimer Bürgerschaft erarbeitete Leitbild auch tatsächlich im Verwaltungshandeln später umgesetzt würde und nicht nur Deklarationscharakter haben werde.

[1] Für den Gesamtprozess der Integration der UN-Nachhaltigkeitsziele in kommunale Strategien und die daraus erfolgenden Mehrwerte s. die Zusammenfassung der sog. "Vanguard Cities" von Tony Pipa: https://www.brookings.edu/wp-content/uploads/2019/06/City-leadership-on-the-SDGs.pdf (letzter Abruf am 27.8.2020).

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