Wichtig

Ökostrom und Ökogas als erste Schritte

Daraus lässt sich für jedes Unternehmen ableiten: der erste Schritt in die Energiewende eines Unternehmens liegt im Wechsel des Stromtarifs hin zu Ökostrom und, soweit Gas genutzt wird, im Wechsel des Gastarifs hin zu Ökogas.

Während sich die Energieeffizienz durch den Tarifwechsel nicht ändert, reduziert sich jedoch sofort der Klima-Fußabdruck und der Druck auf den Ausbau von erneuerbaren Energien in Deutschland. Bei der Auswahl spielen neben dem Tarif selbst (aus Leistung (Grundpreis) und Verbrauch (Arbeitspreis)), die Herkunft der Energie sowie Regelungen wie Qualitätskennzeichen, Bonus, Preisgarantie, Mindestvertragslaufzeiten, Kündigungsfristen, Zahlungsweise und Service eine Rolle. Mit dem Wechsel zu Ökostrom verlässt das Unternehmen den durchschnittlichen Erzeugungsmix des liefernden Energieunternehmens und wählt einen Mix aus erneuerbaren Energiequellen und teilweise auch aus Atomstrom hergestellter Energie. Im Sinne der Minderung der Umweltauswirkungen und den CO2-Emissionen aus radioaktivem Abfall sollte dabei möglichst ein Tarif gewählt werden, der auch auf Kernenergie verzichtet.

Für den Wechsel zu umweltfreundlichem Gas stehen 2 Alternativen zur Verfügung: CO2-neutrales Erdgas und CO2-freies Biogas.[1]

  • Bei CO2-neutralem Erdgas entsteht durch den Verbrennungsprozess weiterhin Kohlendioxid als Nebenprodukt. Jedoch wird diese Emission durch die in den Tarif integrierte Investition in ein Emissionsminderungsprojekt neutralisiert. D. h., die gleiche Menge an CO2, die beim Verbrennen entsteht, wird der Atmosphäre wieder entzogen. Dabei werden z. B. Aufforstungs- und Waldsanierungsprojekte genutzt.
  • CO2-freies Biogas in Erdgasqualität ist ein brennbares Gas, das durch Vergärung von Biomasse in Biogasanlagen hergestellt wird. Biogas wird meist aus landwirtschaftlichem Mähgut (z. B. Zuckerrüben, Mais, Getreide, Stroh, Gras, Sonnenblumen, Ampfer) gewonnen. Pro Tag nimmt eine typische Biogasanlage Silage mit einem Gewicht von 20 bis 200 t auf. Teilweise werden auch Gülle und organische Abfälle von Großküchen und Haushalten beigemischt. Biogas verbrennt klimaneutral, da das entstehende CO2 vorher von Pflanzen aus der Luft gebunden wurde. Für die Herstellung entstehen aber zusätzliche Klimagase. Um Biogas als Kunde zu nutzen, muss es vorher in das Erdgasnetz eingespeist werden. Neben Trocknung, Entfernen von Schwefelwasserstoff (H2S), Kohlendioxid und Spurengasen erfordert dies auch eine Anpassung an den Heizwert des Erdgases.
[1] Vgl. https://www.entega.de (letztes Abrufdatum: 25.8.2022); https://www.hessenenergie.de/info-bereich/erneuerbare-energien/biomassenutzung/biogas/ (letztes Abrufdatum: 25.8.2022).

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