Jedes Gebäude und die Anforderungen an seine Nutzung sind anders, weshalb eine individuelle Beratung unverzichtbar ist. Es gibt viele Angebote für kostenlose Erstberatungen von Kommunen, Klimaschutz- oder Energieagenturen. Die Vereinbarung eines solches Termins sollte der erste Schritt sein.

Investitionen in Heizungen oder Dämmung brauchen Vorbereitungszeit und das richtige Timing, um überhastete Entscheidungen (z. B. Gasheizung geht im Winter kaputt und muss schnell durch eine neue ersetzt werden), damit verbundene verpasste Chancen und Lock-Ins (z. B. Renovierung des Dachs ohne Wärmedämmung) und Zusatzkosten, zu vermeiden. Es ist daher sinnvoll, schon frühzeitig einen (Sanierungsfahr-)Plan zu erstellen: Welche Heizung soll es nach der jetzigen sein? Wann soll welches Bauteil saniert werden? Energieberatungsbüros helfen hier weiter.

Die Wahl des neuen Heizungssystems hängt von den Voraussetzungen des Gebäudes ab. Vereinfacht gilt aber oft der folgende Entscheidungsbaum:

  1. Besteht die Möglichkeit, sich an ein Wärmenetz anzuschließen? Dann ist diese Option diejenige mit dem geringsten Aufwand. Es sollte auch überprüft werden, ob in Zukunft geplant ist, ein benachbartes Wärmenetz zu erweitern (z. B. in einer kommunalen Wärmeplanung).
  2. Können das Gebäude fit für eine Wärmepumpe gemacht werden, d. h. die Vorlauftemperatur auf unter 55 °C zu senken? Welche Maßnahmen sind dafür notwendig?
  3. Einbau einer Holzheizung unterstützt durch Solarthermie.

Insgesamt sind Wärmepumpen die Schlüsseltechnologie für das Gelingen der Wärmewende. Die Geräte sind technologisch ausgereift und auch in Bestandsgebäuden effizient zu betreiben. Zwar sind in Zukunft noch Kostensenkungen und Effizienzgewinne zu erwarten, gleichzeitig ist es wahrscheinlich, dass die aktuell hohen Fördersätze in Zukunft eher absinken. Weiterhin ist die Investition in Wärmepumpen relativ zukunftssicher: Abweichend von den vorgestellten sind keine alternativen Technologien in Sicht, die versprechen in naher Zukunft den Markt umzukrempeln. So wird dem Heizen mit grünem Wasserstoff in Erdgaskesseln gemeinhin keine Zukunft eingeräumt, da für seine Erzeugung deutlich mehr erneuerbarer Strom benötigt wird, als der Betrieb einer Wärmepumpe erfordert. Auch die Mengen an importiertem Wasserstoff werden zunächst in der Industrie benötigt, wo es für viele Prozesse keine rein elektrischen Alternativen gibt.

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