Tz. 21

Stand: EL 87 – ET: 08/2016

Ermittelt die übernehmende natürliche Person oder Pers-Ges nach der Umwandlung ihren Gewinn durch Einnahme-Überschuss-Rechnung, ist hinsichtlich des übernommenen Vermögens von einem Wechsel der Gewinnermittlungsart auszugehen, so dass bei der Übernehmerin die Korrekturen nach R 4.6 EStR 2008 vorzunehmen sind. Hierzu s § 4 UmwStG Tz 124 und s § 24 UmwStG Tz 176. Auch in diesem Fall entsteht durch den Wegfall der Forderung eine BV-Minderung und durch den Wegfall der Schuld eine BV-Erhöhung. Ein evtl entstehender Differenzbetrag fällt unter § 6 Abs 1 UmwStG, wobei allerdings eine Rücklagenbildung in diesen Fällen nicht möglich ist (s Tz 24), sondern der sich ergebende Gewinn ggf nach R 4.6 EStR 2008 als Teil des Übergangsgewinns verteilt werden kann (s Widmann, in W/M, § 6 UmwStG Rn 46). GlA s Birkemeier (in R/H/vL, 2. Aufl, § 6 UmwStG Rn 36) und s Schnitter (in F/M, § 6 UmwStG Rn 21). In Einbringungsfällen nach § 24 UmwStG ist zu beachten, dass die aufnehmende Gesellschaft zum Einbringungszeitpunkt grds zum Bestandsvergleich überzugehen hat (s § 24 UmwStG Tz 176). Bei der Einbringung eines Betriebs, Teilbetriebs oder MU-Anteils, für den die Gewinnermittlung bisher nach § 4 Abs 3 EStG erfolgte, ist ein Übergang zu Gewinnermittlung durch BV-Vergleich nach § 4 Abs 1 EStG nicht erforderlich, sofern der Vermögensübergang zu Bw erfolgt. Die anderslautende Auff der Fin-Verw in Rn 24.03 UmwSt-Erl 2011 ist insoweit überholt (s Vfg der OFD Ffm v 24.10.2014, DStR 2015, 1312; s Vfg der OFD Nds v 30.06.2015, DK 2015, 348; s Vfg der OFD NRW v 09.02.2016, DB 2016, 383; s Urt des BFH v 14.11.2007, BFH/NV 2008, 385; s Urt des BFH v 04.12.2012, BStBl II 2014, 288; s Urt des BFH v 11.04.2013, BStBl II 2014, 242 zum umgekehrten Fall einer Realteilung). Zu der Problematik ebenfalls s Korn (FR 2005, 1236 und NWB F 18, 4417, 4437), s Ostermayer/Huber (BB 2009, 1327, 1329) und s Fuhrmann/Müller (DStR 2013, 848).

Ein Übergang zum Bestandsvergleich hat zur Folge, dass nach der Einbringung hinsichtlich des gesamten Vermögens der aufnehmenden Pers-Ges von einem Wechsel der Gewinnermittlungsart auszugehen ist. In den Fällen der §§ 3 ff UmwStG ist uE nicht zwingend von der Übernehmerin eine Bil aufzustellen (s § 4 UmwStG Tz 7 und Tz 124). In diesem Fall scheidet dann eine Rücklagenbildung gem § 6 UmwStG aus. Schmitt (in S/ H/ S, 6. Aufl, § 6 UmwStG Rn 13), Schnitter (in F/M, § 4 UmwStG Rn 50) und Widmann (in W/M, § 4 UmwStG Rn 32) gehen demgegenüber wohl davon aus, dass die Übernehmerin stets eine stliche Übernahme-Bil zu erstellen hat.

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