Anonymes Hinweisgeberportal freigeschaltet

Bei der Jagd nach Steuerbetrügern setzt die Steuerverwaltung in Baden-Württemberg nun auch auf Online-Hinweise aus der Bevölkerung. Eine entsprechende Meldeplattform solle Hinweisgebern „einen sicheren und anonymen Kommunikationsweg“ bieten, um Verstöße anzuzeigen, teilte das Finanzministerium in Stuttgart mit. Es handle sich um das erste Portal dieser Art in Deutschland. Mehrere Medien hatten dazu berichtet.

Anonyme Anzeigen nehme die Steuerverwaltung in Baden-Württemberg bisher direkt entgegen. Die Anzeigen könnten telefonisch, schriftlich, persönlich oder per E-Mail erfolgen. Häufig fehlen dabei wesentliche Informationen und aufgrund der Anonymität seien keine Rückfragen möglich. Durch das neue webbasierte Hinweisgebersystem könnten Bürger künftig auch digital, sicher und trotzdem anonym und diskret mit der Steuerverwaltung kommunizieren. Der Zugriff auf personenbezogene Daten des Hinweisgebers ist nach Angaben des Ministeriums ausgeschlossen. Dies solle zusätzliches Vertrauen schaffen.

Über einen digitalen Postkasten bestehe zudem die Möglichkeit eines anonymen Dialogs für Rück- und Nachfragen. Durch vorgegebene Pflichtfelder werden mehr qualifizierte Angaben und dadurch eine Steigerung der Qualität anonymer Anzeigen erwartet. Dadurch könnte auch die Zahl steuerstrafrechtlicher Ermittlungsverfahren steigen. Der digitalisierte und strukturierte Vorgang ermögliche außerdem, dass mehr Anzeigen erfasst werden können.

Das Hinweisgeberportal ist unter https://anonymer-steuerhinweis.finanzamt.landbw.de zu erreichen.

Weitere Informationen

Die „Einrichtung eines anonymen Hinweisgebersystems für die Steuerverwaltung“ ist eine Maßnahme des Projekts „Finanzamt der Zukunft“ (FiZ). Das Projekt greift einen innovativen Ansatz zur digitalen Verwaltungsentwicklung auf. Darin werden verschiedenste digitale und innovative Maßnahmen pilotiert und auf ihre Praxistauglichkeit hin erprobt. Darüber hinaus soll die Kommunikation mit den Bürgern, Unternehmen und Steuerberatern verbessert und transparenter werden. 

dpa/Ministerium für Finanzen Baden-Württemberg, Pressemitteilung v. 30.8.2021