Die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht gratuliert Prof. Dr. Dencker herzlich zu seinem siebzigsten Geburtstag.

Der siebzigste Geburtstag stellt sicherlich ein Datum dar, an dem man auch Rückschau halten darf. Prof. Dr. Dencker war lange Jahre in Münster als Prof. für Strafrecht, Strafprozessrecht und Recht der Ordnungswidrigkeiten tätig. Dabei hat er sich nicht nur dogmatischen Fragestellungen gewidmet. Auch zu rechtspolitischen Fragen hat er sich immer wieder zu Wort gemeldet. Das Verkehrsrecht fand dabei schon früh sein Interesse, wie sein 1988 veröffentlichter Aufsatz "Strafzumessung bei Schwerfristbemessung" zeigte. Die wissenschaftliche Betätigung erfasst den Hochschullehrer Prof. Dr. Dencker aber nur unvollständig, denn er war auch immer ein engagierter akademischer Lehrer, der seine Studenten im besten Sinne des Wortes forderte und förderte. Glücklicherweise beschränkte er seine Wissensvermittlung nicht nur auf die Studentenschaft. In mehreren Seminarreihen prägte er das Fortbildungsprogramm der ARGE Verkehrsrecht entscheidend. Insbesondere im so genannten Wanderzirkus avancierte er zu einem "Zugpferd". Seine Zuhörer wurden von ihm regelrecht gefesselt. Normalerweise endet ein Seminar im Wanderzirkus um 17:30 Uhr. Bei Prof. Dr. Dencker konnte es jedoch ohne weiteres vorkommen, dass das Seminar noch um 18:30 Uhr andauerte, ohne dass ein Schwund in der Zuhörerschaft festzustellen war.

Von 2003 bis 2009 war Prof. Dr. Dencker Präsident des Verkehrsgerichtstags. Er hat insbesondere im so genannten Vorbereitungsausschuss anliegend der Anwaltschaft bei der Themenwahl für den Verkehrsgerichtstag argumentativ entscheidend unterstützt. In seinen Eröffnungsansprachen hat er regelmäßig den Finger in rechtspolitische Wunden gelegt – und zwar ohne Rücksicht darauf, ob dieses die Billigung der politisch Verantwortlichen fand oder nicht. Er ging hier immer von der Prämisse aus, dass man Probleme nicht dadurch löst, dass man sie verschweigt oder verniedlicht.

Aufgrund seiner großen Verdienste für das Verkehrsrecht und für die Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht wurde ihm im Jahre 2008 der Richard Spiegel Preis verliehen.

Zur Zeit referiert Prof. Dr. Dencker noch im Wanderzirkus zum Thema "Verteidigung in der Hauptverhandlung im Hinblick auf Revision und Rechtsbeschwerde". Prof. Dr. Dencker soll erklärt haben, nach Ende dieser Seminarreihe sei Schluss mit seiner Referententätigkeit. Man kann nur hoffen, dass dieses Gerücht nicht stimmt, bzw. dass er es sich noch einmal anders überlegt.

Die ARGE Verkehrsrecht möchte den siebzigsten Geburtstag zum Anlass nehmen, Prof. Dr. Dencker ihren tief empfundenen Dank für seine Tätigkeit auszudrücken und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.

Dr. Michael Burmann

Im Namen des geschäftsführenden Ausschusses der

ARGE Verkehrsrecht

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