Nach § 2227 BGB kann das Nachlassgericht den Testamentsvollstrecker auf Antrag eines der Beteiligten entlassen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt. Beteiligter im Sinne dieser Norm ist nach herrschender Meinung auch der Pflichtteilsberechtigte.[1] Diese Ansicht erweist sich bei näherem Durchdenken als falsch.

[1] KG, JFG 5, 154 (155) = JR 1928, Nr. 2281 = DNotZ 1928, 223; KG, OLGE 40, 136; KG, Rpfleger 1964, 54 = NJW 1963, 1552; KG, FamRZ 2002, 852 = NJW-RR 2002, 439 = FGPrax 2003, 74; KG, FamRZ 2005, 1595; BayObLGZ 21, 206 (hier hatten freilich die Testamentserben mit der auf den Pflichtteil gesetzten Antragstellerin vereinbart, es solle gesetzliche Erbfolge eintreten); BayObLGZ 1967, 239; BayObLGZ 1997, 1 = FamRZ 1997, 905; OLG Hildesheim, MDR 1964, 906 (das Antragsrecht wird selbst dann nicht beeinträchtigt, wenn eine Pflichtteilsentziehung vorliegt, deren Wirksamkeit zweifelhaft ist; und dies, obwohl es um die Verletzung von Pflichten aus § 2216 BGB ging, die ja eindeutig nicht dem Pflichtteilsberechtigten gegenüber bestehen). AA Josef, LZ 1929, 459 (460); AG Berlin-Schöneberg, NJW-FER 1999, 303 f.

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