Der Verein ist als juristische Person rechtlich selbstständig. Das Vermögen des Vereins ist nicht auch Vermögen der Mitglieder. Diese haben deshalb für Schulden des Vereins nur aufzukommen, wenn dafür eine besondere Rechtsgrundlage durch Einzelvertrag zwischen Verein und Mitglied oder durch eine Satzungsvorschrift gegeben ist. Ausnahmsweise kann ein Gläubiger des Vereins aber berechtigt sein, dessen Mitglieder im Wege des sog. Durchgriffs in Anspruch zu nehmen. Von der Rechtsprechung (st. Rspr. seit BGH, Urt. v. 8.7.1970 – VIII ZR 28/69, NJW 1970, 2015; zuletzt BGH, Urt. v. 10.12.2007 – II ZR 239/05, MDR 2008, 396) wird das aus dem Grundsatz von Treu und Glauben (§ 242 BGB) abgeleitet. Das kann z.B. der Fall sein, wenn der Verein vorgeschoben wird, damit die Mitglieder persönliche Vorteile erlangen (dazu BGH, Urt. v. 10.12.2007 – II ZR 239/05, BGHZ 175, 12 = MDR 2008, 396). Grundsätzlich nicht ausreichend ist allein eine Unterkapitalisierung des Vereins (BGH, Urt. v. 4.5.1977 – VIII ZR 298/75, NJW 1977, 1449; OLG Oldenburg NZG 2000, 555).

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