Die Expertise von Rechtsanwälten ist beim Gesetzgeber in Berlin besonders gefragt. Dies hat kürzlich eine Erhebung der Zeitung "Der Tagesspiegel" in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie in Leipzig ergeben. Untersucht wurde über mehrere Jahre der Einfluss von Interessensverbänden auf die Gesetzgebung.

Bei der Frage, welche Experten am häufigsten zu Anhörungen in den Bundestagsausschüssen eingeladen werden, sind Rechtsanwälte und Bundesrichter der Untersuchung zufolge unter den 20 wichtigsten Institutionen zu finden, zu denen u.a. auch der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Arbeitgeber- und Verbraucherverbände zählen. Sie alle befinden sich, was das Gehör der Politiker angeht, im "Ranking" noch vor den Sozialverbänden, Banken und Kirchen mit ihren zahlreichen Unterverbänden.

Bei der Frage, welche Verbände von den Bundesministerien am häufigsten um fachliche Stellungnahmen zu Gesetzgebungsverfahren gebeten werden, nehmen die Rechtsanwälte ebenfalls eine gewichtige Position ein: Zu den 15 wichtigsten Verbänden, die in den letzten drei Jahren konsultiert wurden, zählen neben dem Deutschen Richterbund und dem Deutschen Juristinnenbund auch die Bundesrechtsanwaltskammer und der Deutsche Anwaltverein (DAV). Dabei liegt der DAV mit 56 abgegebenen Stellungnahmen zu Gesetzgebungsverfahren bis September 2016 auf Platz zwei hinter dem Deutschen Gewerkschaftsbund und gleichauf mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag.

[Quellen: Tagesspiegel/DAV]

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