Der damalige Premierminister David Cameron hatte ein Referendum mit dem Ziel anberaumt, sich seine Politik für einen Verbleib Großbritanniens als kritisches Mitglied in der EU bestätigen zu lassen. In diesem Referendum stimmte jedoch eine Mehrheit von knapp 52 % der Wahlberechtigten, die ihre Stimme abgegeben hatten, für den Austritt Großbritanniens aus der EU. Dabei zeigte sich ein äußerst heterogenes Abstimmungsverhalten. So stimmte die Mehrheit in vielen größeren Städten sowie die klare Mehrheit der teilnehmenden Wahlberechtigten in Schottland, aber auch die Mehrheit der jüngeren Wahlberechtigten in allen Landesteilen für einen Verbleib des VK in der EU.

Das unerwartete Ergebnis führte zum Rücktritt Camerons als Regierungschef. Zu seiner Nachfolgerin bestimmte die Konservative Partei Theresa May. Sie hatte sich in dem dem Referendum vorangehenden Wahlkampf eher für einen Verbleib in der EU ausgesprochen. May interpretierte ihr Mandat als Premierministerin aber von Beginn an als Auftrag, Großbritannien ohne fortbestehende Bindungen an EU-Regeln, insbesondere in den Bereichen Arbeitnehmerfreizügigkeit, Einwanderung und Rückgewinnung der britischen Entscheidungshoheit in sämtlichen rechtlichen Angelegenheiten, aus der EU zu führen. In diesem Sinne stand auch ihre Regierung – wenn auch erfolglos – bereits unter dem Motto "Get Brexit done".

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