Rn 1

Das Haager Übereinkommen vom 19.10.96 über die Zuständigkeit, das anzuwendende Recht, die Anerkennung, Vollstreckung u Zusammenarbeit auf dem Gebiet der elterlichen Verantwortung u der Maßnahmen zum Schutz von Kindern (KSÜ) (BGBl II 09, 603; dazu Ges vom 25.6.09, BGBl II 09, 602) gilt unter den Vertragsstaaten (Albanien, Armenien, Australien, Belgien, Bulgarien, Costa Rica, Dänemark, Dominikanische Republik, Ecuador, Estland, Fidschi, Finnland, Frankreich, Georgien, Griechenland, Guayana, Honduras, Irland, Italien, Kroatien, Kuba, Lesotho, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Marokko, Monaco, Montenegro, Nicaragua, Niederlande, Norwegen, Österreich, Paraguay, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn, Uruguay, Vereinigtes Königreich, Zypern; http://www.hcch.net/bzw). Eine Entscheidung des Rates vom 5.6.08 hat einige EU-Mitgliedstaaten – darunter Deutschland – ermächtigt, das KSÜ zu ratifizieren oder ihm beizutreten (ABl EU 08 L 251/36. – S Andrae FPR 10, 508; Staud/Pirrung Vorbem Art 19 Rz D 12). Es geht Art 21 EGBGB vor. Das HKÜ bleibt unberührt (Art 50). Im Verhältnis zwischen den Vertragsstaaten ersetzt das KSÜ das MSA (Art 51). Dies gilt nunmehr auch für die Türkei (zum alten Recht Öst OGH IPRax 15, 574 [BGH 03.04.2014 - IX ZB 88/12] m Aufs Odendahl 575). Der 1.1.11, der Tag, an dem das KSÜ nach seinem Art 61 II für Deutschland in Kraft getreten ist, ist im BGBl bekannt gemacht worden (BGBl 10 II 1527; vgl Gärtner StAZ 11, 65; Mansel/Thorn/R Wagner IPRax 11, 1, 12; Schulz FamRZ 11, 156; Schwarz JAmt 11, 438; Wagner/Janzen FPR 11, 110; Benicke IPRax 13, 44 ff). Für die Durchführung des KSÜ greifen die Bestimmungen des IntFamRVG ein (§ 1 Nr 2 IntFamRVG). Zur ab 1.8.22 geltenden Brüssel IIb-VO, die grds Vorrang hat (Art 97), Schulz FamRZ 20, 1141 ff. – Zur Unterstützung durch das BfJ Schlauß FamRB 22, 370, 372 ff.

 

Rn 2

Das KSÜ regelt die Anerkennung u Vollstreckung in den Art 23 ff (Andrae NZFam 16, 1011 ff). Unter EU-Mitgliedstaaten ist jedoch die Anerkennungsreglung in Art 30 ff, 39 Brüssel IIb-VO vorrangig anzuwenden, wie sich aus Art 97 Brüssel IIb-VO ergibt.

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