Rn 10

Für eine Übertragung der Betriebskosten auf den Mieter bedarf es grds einer ausdrücklichen, inhaltlich bestimmten Regelung, aus der sich klar und eindeutig ergibt, dass der Mieter neben der Grundmiete ganz oder anteilig (BGH NZM 12, 608 Rz 20; NJW 08, 283 Rz 16) Betriebskosten zu tragen hat (BGH NZM 12, 608 [BGH 02.05.2012 - XII ZR 88/10] Rz 14); die Vereinbarung der Tragung der ›Nebenkosten‹ reicht, da eine Falschbezeichnung grds unschädlich ist (BGH NZM 18, 714 [BGH 06.06.2018 - VIII ZR 38/17] Rz 11; NJW 16, 1308 [BGH 10.02.2016 - VIII ZR 137/15] Rz 16). Für eine Vereinbarung reicht in der Wohnraummiete (zur Gewerberaummiete Rn 169) die – auch formularmäßige – Vereinbarung, dass der Mieter ›die Betriebskosten‹ zu tragen hat (s.a. Rn 26; BGH VIII ZR 117/21 Rz 29; NZM 16, 720 [BGH 07.06.2016 - VIII ZR 274/15] Rz 3; NJW 16, 1308 [BGH 10.02.2016 - VIII ZR 137/15] Rz 15). Die jahrelange Praktizierung eines Abrechnungsverhaltens kann bei einer unklaren Regelung einen entscheidenden Anhaltspunkt dafür geben, was die Parteien unter der Regelung verstanden und damit gewollt haben (BGH ZMR 11, 536 Rz 16 ff).

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