Rn 127

Der Vermieter im Wohn- und Gewerbemietrecht schuldet grds die Beheizung der Mietsache (BGH NJW-RR 18, 1285 [BGH 22.08.2018 - VIII ZR 99/17] Rz 13; NJW 14, 1951 [BGH 22.01.2014 - VIII ZR 391/12] Rz 13). Der Umfang richtet sich nach den Umständen. Außerhalb der Heizperiode (15.9.–15.5. str; aA 30.10.–1.4.) ist zu heizen, wenn die Außentemperatur an drei aufeinander folgenden Tagen um 21.00 Uhr auf unter 12° C absinkt. Zum Aufenthalt von Personen bestimmte Räume sollten 20°C (KG ZMR 08, 790, 791; NZM 02, 917; München NJW-RR 01, 729; LG Berlin ZMR 98, 634; AG Fürstenwalde GE 05, 1131), Bäder, Toiletten und Duschen 21°C und Flure 18°C haben, einzuhalten von 6.00 Uhr bis 23.00 Uhr; eine nächtliche Absenkung bis auf 18°C ist zulässig. Formularvertraglich kann nichts anderes vereinbart werden (LG Göttingen ZMR 88, 179). Eine mangelhafte Beheizung stellt eine erhebliche Störung des Mietgebrauchs und einen wichtigen Grund für eine außerordentliche Kündigung dar (KG ZMR 08, 790, 791). Der Mieter braucht grds nicht zu heizen; etwas anderes gilt, wenn die Mietsache ansonsten zu Schaden kommt (Rn 58).

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