Rn 12

Das Umgehungsverbot aus § 476 I 2 aF ist aus systematischen Gründen nunmehr in IV normiert, sodass sich dessen Geltungsbereich nicht mehr auf I beschränkt (BTDrs 19/27424, 44), indes ergeben sich in der Sache keine Änderungen. S § 312k. Bsp Umgehung ja/nein: ja: (vgl MüKo/Lorenz Rz 35 ff): die Veräußerung von Sachen durch Unternehmer im Auftrag eines Verbrauchers – anders: zulässige Agenturgeschäfte (s § 474 Rn 4; MüKo/Lorenz Rz 36 f), auch wenn Vermittler für an deutsches Recht gebundenen ausländischen Unternehmer handelt (LG Landshut BeckRS 20, 8646 Rz 37 f) –; Strohmanngeschäfte (BGH NJW-RR 13, 687 [BGH 12.12.2012 - VIII ZR 89/12] Rz 14–17); der Verkauf als ›möglicherweise mangelhaft‹ (Rostock BeckRS 20, 21988 Rz 40 –anders: ›Nachlackierung möglich‹ Rostock aaO Rz 41; MüKo/Lorenz Rz 10; offen BGH NJW 08, 1517); die Minimierung der Beschaffenheitsanforderungen in Widerspruch zum Vertragsinhalt und zur vorvertraglichen Darbietung (zB: Bastlerfahrzeug, das TÜV-fähig werden sollte: AG Marsberg ZGS 03, 119; ähnl über falsche Auslegung als Gewährleistungsausschluss Brandbg BeckRS 14, 01266); Unterlassen einer geschuldeten Sichtprüfung (LG Stendal v 24.3.11 – 22 S 66/01, juris Rz 26); nein: Leasinggeschäfte (Erman/Grunewald Rz 9); Rollenwechsel unter Mitwirkung des Käufers (Ddorf BeckRS 15, 03337 Rz 29 f); zur aF: Update-Klauseln bzgl fehlerhafter Software (Wiesemann/Mattheis/Wende MMR 20, 139, 142).

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