Rn 10

Der Fall, dass eine Partei in dem Verfahren nicht ordnungsgemäß vertreten war, stellt einen vAw zu berücksichtigenden Verfahrensmangel dar (vgl nur BGH NJW-RR 09, 690 Tz 9; NJW-RR 07, 98 [BGH 16.10.2006 - II ZR 7/05] Tz 7). Ein solcher Fall kann gegeben sein, wenn ein nicht vertretungsberechtigter Vertreter klagt oder verklagt wird (zB statt des Aufsichtsrats der Vorstand – BGH NJW-RR 09, 690 [BGH 16.02.2009 - II ZR 282/07] Tz 7/8). § 547 Nr 4 betrifft ferner den Fall, dass eine prozessunfähige Partei weder einen gesetzlichen Vertreter noch einen wirksam bestellten Prozessvertreter hatte (Musielak/Voit/Ball § 547 Rz 9; Zö/Heßler § 547 Rz 5; zu den Voraussetzungen der Bestellung eines Prozesspflegers gem § 57 I in derartigen Fällen vgl BGH 8.12.09 – VI ZR 284/08 – Tz 14 ff – juris) und greift auch dann ein, wenn eine zwingend vorgeschriebene vAw vorzunehmende Beiladung eines Dritten unterlassen wird (BGH NJW 03, 585 [BGH 30.10.2002 - XII ZR 345/00]).

 

Rn 11

Die nicht ordnungsgemäß vertretene Partei kann allerdings die Prozessführung genehmigen. Eine derartige Genehmigung heilt den Mangel rückwirkend (BGH NJW-RR 93, 669, 670). Die Genehmigung kann noch in der Revisionsinstanz erteilt werden (BGH NJW-RR 09, 690 Tz 12; BGHZ 51, 27, 29; Musielak/Voit/Ball § 547 Rz 10; St/J/Jacobs § 547 Rz 17; MüKoZPO/Krüger § 547 Rz 13).

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