Rn 37

Bei Klage nach § 3 UKlaG beläuft sich der GeS gem § 48 I 2 GKG auf höchstens 250.000 EUR. Das Interesse des Klägers, § 3, bemisst sich ausschl nach dem Interesse der Allgemeinheit an der Beseitigung der gesetzeswidrigen AGB-Bestimmung (BGH NJW 18, 1880 Rz 34, 19, 1531 Rz 9); die wirtschaftliche Bedeutung eines Klauselverbots ist nicht ausschlaggebend; im Normalfall ist eine Festsetzung von 2.500 EUR pro angegriffener Klausel angemessen (BGH NJW 13, 875 [BGH 26.09.2012 - IV ZR 208/11] sowie zuletzt MDR 20, 1526 [BGH 13.10.2020 - VIII ZR 25/19]; NJW-RR 22, 782 [BGH 29.03.2022 - VIII ZR 99/21]). Bei Bedeutung für einen größeren Wirtschaftszweig, namentlich die Versicherung, sind deutlich höhere Werte angezeigt, wobei 10.000 EUR ausreichend sein können (BGH NJW-RR 03, 1694), im Einzelfall, bei herausragender wirtschaftlicher Bedeutung, kommen auch 25.000 EUR in Betracht (BGH NZM 14, 255 [BGH 10.12.2013 - XI ZR 405/12]). Diese Erwägungen gelten nicht nur für die Fälle des Verbots von gesetzwidrigen AGB (§ 1 UKlaG), sondern auch für eine im Hinblick auf eine verbraucherschutzgesetzwidrige Praxis iSd § 2 UKlaG erhobene Verbandsklage (BGH NJW 19, 1531 [BGH 05.02.2019 - VIII ZR 277/17] Rz 10; BeckRS 20, 36929 Rz 10 ff). Nach § 5 UKlaG, § 12 IV UWG kommt für den GeS eine Wertherabsetzung in Betracht. Der Zugang zum RevGer. hat keine Bedeutung für die Festsetzung des ReS (BGH NJW-RR 98, 1465). Die Grundsätze sind für den GeS und für den ReS beider (unterlegener) Seiten gleich (BGH NJW 18, 1880 [BGH 10.04.2018 - VIII ZR 247/17] Rz 35). Im Normalfall liegt der Wert der Beschwer nicht über 2.500 EUR je Klausel (BGH NJW-RR 07, 497 [BGH 28.09.2006 - III ZR 33/06]).

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