Rn 5a

Die Beschwerdeschrift (II 1) ist gem II 4 v Beschwerdeführer oder seinem Bevollmächtigten zu unterzeichnen. Das gilt auch für Behörden u Versorgungsträger (Bremen FamRZ 20, 531). Zur Unterzeichnung m ›iA‹ bzw ›iV‹ oder einer unleserlichen Unterschrift sowie Einreichung mittels Telefax, Computerfax, E-Mail u im elektronischen Rechtsverkehr s § 519 ZPO Rn 2, 7 ff sowie grundl GmS-OGB 1/98 BGHZ 144, 160, 164 u BGH FamRZ 15, 253 (jew Computerfax); FamRZ 19, 1260 (E-Mail m eingescanntem Schriftsatzanhang); FamRZ 21, 621 (nicht lesbarer Namenszug); FamRZ 22, 1042 (Anforderungen nach § 130a III ZPO); FamRZ 22, 1044 (v virtueller Poststelle nicht abholbarer Schriftsatz; automatisch generierte Eingangsbestätigung; Prüfprotokoll); NJW 21, 2201; FamRZ 22, 1715 u Kobl FamRZ 20, 1284 (Sorgfaltspflichten des RA im elektronischen Rechtsverkehr; Prüfpflicht bzgl gerichtlicher Empfangsbestätigung iSd § 130a V 2 ZPO); BGH FamRZ 22, 1865 (Namenswiedergabe am Schriftsatzende bei einfacher Signatur u sicherem Übermittlungsweg). Ein E-Mail-to-Fax-Verfahren wahrt die Schriftform nicht, wohl aber ein Cloud-Fax (Dresd FamRZ 21, 772). Zur Oberschrift bzw österreichischen Rubrumsunterschrift s Braunschw FamRZ 22, 202 mwN, str. Vom Erfordernis der eigenhändigen Unterschrift sind Ausn grds nur zulässig, wenn die eigenhändige Unterschrift aufgrund der technischen Besonderheiten des Übermittlungswegs nicht möglich ist, nicht jedoch wenn der zu übermittelnde Schriftsatz v Absender ohne Weiteres eigenhändig unterschrieben werden kann (GmS-OGB 1/98 BGHZ 144, 160, 164; BGH MDR 15, 533). Beim Telefax muss die Unterschrift auf dem Original so ausgeführt sein, dass sie auf der empfangenden Faxkopie wiedergegeben werden kann (BGH FamRZ 20, 1667: Bleistiftunterschrift). Gem § 14b I haben RAe, Notare, Behörden u juristische Person des Öffentlichen Rechts die Beschwerde – vorbehaltlich Rn 6 – elektronisch – beA, beN, beBPo u DE-Mail (BTDrs 19/28399, 33, 40) – einzureichen; andere Formen (Brief, Telefax usw) sind nicht mehr statthaft (Hamm FamRZ 22, 1219; Frankf FamRZ 22, 802 m Anm Müther u 804; BTDrs 19/28399, 39f). Da das Unterschriftserfordernis kein Selbstzweck ist, kann das Fehlen einer Unterschrift bei Vorliegen besonderer Umstände ausnw unschädlich sein, wenn sich aus anderen Anhaltspunkten eine der Unterschrift vergleichbare Gewähr für die Urheberschaft u den Willen ergibt, das Schreiben in den Rechtsverkehr zu bringen (BGH MDR 09, 762; 04, 879). Auch danach genügt eine einfache E-Mail allerdings nicht (BGH FamRZ 09, 319; Ddorf FamRZ 14, 1315; aA Jena 10.11.17 – 1 OLG 145 SsBs 49/16; s.a. Karlsr FamRZ 19, 1444, welches es m dem Argument einer geringen Formstrenge im Verfahren der sofortigen Beschwerde nach §§ 567 ff ZPO genügen lässt, wenn der Beschwerdeführer als Aussteller durch die sonstigen Umstände ausgewiesen wird). Ausreichend ist allerdings eine im Original unterzeichnete Beschwerdeschrift, die eingescannt u als PDF-Datei im Anhang einer E-Mail übersandt wird, wobei der Schriftsatz hier noch nicht m Eingang der E-Mail, sondern erst m Vorliegen des Schriftsatzausdrucks bei Gericht eingegangen ist (BGH FamRZ 21, 534; 19, 1260).

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