Rz. 36

Zudem kann auch die Unrichtigkeit im Übrigen nachgewiesen und auf dieser Grundlage nach § 22 Abs. 1 S. 1 GBO eine Löschung vorgenommen werden, wenn keiner der in § 25 GBO geregelten Fälle des Erlöschens vorliegt, nämlich:

1. Versäumnis der Zustellungsfrist nach § 929 Abs. 3 S. 2 ZPO (Nachweis durch Zustellungsurkunde, vgl. § 22 GBO Rdn 80, dort auch mehr zur Antragsfrist nach § 929 Abs. 2 ZPO),[77]
2. Übertragung des vorgemerkten Anspruchs unter Ausschluss des Übergangs der Vormerkung nach § 401 BGB (mit der Folge des Erlöschens der Vormerkung, siehe § 22 GBO Rdn 81[78]),
3. Nichtbestehen oder Erlöschen des vorgemerkten Anspruchs oder des durch den Widerspruch gesicherten Rechts,[79] z.B. im Fall der Genehmigungsbedürftigkeit der Bestellung eines Grundpfandrechts bei Verweigerung dieser Genehmigung[80] (Erlöschen des Anspruchs auf Eintragung wegen Unmöglichkeit), aber insbesondere auch durch Erfüllung (die Vornahme der endgültigen Eintragung[81]) bzw. Berichtigung des Grundbuchs, wenn kein Dritterwerb stattgefunden haben kann (siehe Rdn 26, § 22 GBO Rdn 77 ff.), wobei allerdings zu beachten ist, dass der Nachweis dieser Ereignisse in der Form des § 29 GBO erfolgen muss, oder
4. Erlöschen des vorgemerkten Anspruchs, z.B. durch Übergang auf den Verpflichteten[82] oder durch Erlass (§ 397 BGB).
[77] RG RGZ 81, 288, 290: Ist die Vollziehung der einstweiligen Verfügung unwirksam, so ist die Vormerkungseintragung von vornherein nichtig; Furtner, DNotZ 1959, 304, 305 f.; Böhringer, Rpfleger 1995, 51, 58; Staudinger/Gursky, § 894 Rn 41 f., § 899 Rn 90; siehe auch: BGH NJW 1999, 3494 = Rpfleger 1999, 485; zur Wahrung der Antragsfrist nach § 929 Abs. 2 ZPO durch Eingang beim GBA näher: BGH BGHZ 146, 361 = Rpfleger 2001, 294.
[78] Prot. III, S. 751; Güthe/Triebel, § 25 Rn 33; Staudinger/Gursky, § 883 Rn 346 m.w.N., auch zur Gegenansicht.
[79] RG RGZ 65, 260, 261 f.; RG RGZ 77, 403, 406; RG RGZ 81, 288, 290; LG Bochum Rpfleger 1983, 272, 273; anders: KG Rpfleger 1981, 22, 23.
[80] LG Bochum Rpfleger 1983, 272, 273.
[81] KG KGJ 41, 220, 222.
[82] Grüneberg/Herrler, § 886 Rn 4; eingehend: Staudinger/Gursky, § 886 Rn 14 ff.

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