1. Eine Regelung (hier: § 44 österr. AGBGB), die eine Ehe nur zwischen Personen verschiedenen Geschlechts zulässt, verletzt nicht das Diskriminierungsverbot des Art. 14 EMRK im Zusammenhang mit Art. 8 EMRK (Schutz des Privat- und Familienlebens). Art. 12 EMRK (Recht auf Eheschließung) verpflichtet die Vertragsstaaten nicht, auch gleichgeschlechtlichen Paaren eine Eheschließung zu ermöglichen (EuGHMR, Urt. v. 24.6.2010 – Beschwerde Nr. 30141/04: Schalk und Kopf ./. Österreich, FamRZ 2010, 1525 [LS] m. Anm. Henrich).
  2. Die Ungleichbehandlung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft im Erbschaftssteuer- und Schenkungssteuergesetz in der bis zum 31.12.2008 geltenden Fassung ist mit Art. 3 Abs. 1 GG unvereinbar (BVerfG, Beschl. v. 21.7.2010 – 1 BvR 611/07 u. 1 BvR 2464/07, FamRZ 2010, 1525 m. Anm. Grziwotz, S. 1531).
  3. Die Ungleichbehandlung von Ehe und eingetragener Lebenspartnerschaft im Bereich der Hinterbliebenenversorgung für Arbeitnehmer des öffentlichen Dienstes, die bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder zusatzversichert sind, ist mit Art. 3 Abs. 1 GG unvereinbar (BGH, Teilurt. v. 7.7.2010 – IV ZR 267/04, FamRZ 2010, 1545 und Urt. v. 7.7.2010 – IV ZR 16/09, FamRZ 2010, 1546).
  4. Lebenspartner haben keinen Anspruch auf Gleichbehandlung mit rechtlichen oder leiblichen Vätern eines Kindes hinsichtlich der Eintragung in die Geburtsurkunde des Kindes (BVerfG, Beschl. v. 2.7.2010 – 1 BvR 666/10, FamRZ 2010, 1621).

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