1. Wenn die Kindesmutter einem Verfahren auf Anfechtung der Vaterschaft zur Wahrung ihrer eigenen Rechte beitritt, ist die Rechtsverfolgung regelmäßig nicht mutwillig i.S. der für Altverfahren noch anwendbaren Vorschrift des § 114 S. 1 ZPO, auch wenn sie keine weiteren Beiträge zur Prozessförderung leisten kann (BGH, Beschl. v. 2.6.2010 – XII ZB 60/09, FamRZ 2010, 1243 m. Anm. Kieninger auch zum neuen Recht und zur Anwaltsbeiordnung).
  2. Das Prinzip der Waffengleichheit führt im Anwendungsbereich des § 78 Abs. 2 FamFG zwar nicht zwingend zur Beiordnung eines Rechtsanwalts; es ist für die Frage der Erforderlichkeit der Anwaltsbeiordnung aber weiterhin als gewichtiges Abwägungskriterium zu berücksichtigen (OLG Celle, Beschl. v. 13.1.2010 – 17 WF 149/09, FamRZ 2010, 1267 = MDR 2010, 392). Vgl. zur Frage der Waffengleichheit in Gewaltschutzsachen OLG Bremen, Beschl. v. 7.4.2010 – 4 WF 47/10, ZFE 2010, 308 [Viefhues] = MDR 2010, 768, und in Kindschaftssachen OLG Düsseldorf, Beschl. v. 22.4.2010 – 6 WF 87/10, ZFE 2010, 310 [Viefhues] und OLG Rostock, Beschl. v. 23.12.2009 – 10 WF 248/09, ZFE 2010, 312 [Viefhues] = MDR 2010, 636, sowie in Abstammungssachen OLG Saarbrücken, Beschl. v. 31.3.2010 – 6 WF 46/10, ZFE 2010, 313 [Viefhues]).

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