1. Der Abänderung eines Titels auf Aufstockungsunterhalt steht die Zeitschranke des § 323 Abs. 2 ZPO entgegen, auch soweit das Abänderungsbegehren auf die Änderung der Gesetzeslage durch das Unterhaltsänderungsgesetz gestützt wird (OLG Saarbrücken, Urt. v. 4.12.2008 – 6 UF 40/08, FamRZ 2009, 783; das Aktenzeichen des BGH lautet: XII ZR 205/08). Zur Präklusion vgl. ferner OLG Stuttgart, Beschl. v. 8.1.2009 – 16 UF 204/08, FamRZ 2009, 788 = FuR 2009, 293, und bei Abänderung eines Prozessvergleichs sowie zur Begrenzung und Befristung von Aufstockungsunterhalt (OLG Stuttgart, Urt. v. 23.12.2008 – 17 UF 180/08, FamRZ 2009, 785).
  2. Auch bei langer Ehedauer und langjähriger Unterhaltszahlung kann eine Abänderung eines Titels nach § 36 Abs. 1 EGZPO grundsätzlich zumutbar sein (KG, Beschl. v. 11.7.2008 – 13 WF 58/08, ZFE 2009, 188 [Viefhues]).
  3. Auch Betreuungsunterhalt kann befristet werden (OLG Brandenburg, Urt. v. 7.10.2008 – 10 UF 3/08, ZFE 2009, 189 [Viefhues]).
  4. Die Befristung des nachehelichen Krankenunterhalts im Wege der Abänderungsklage ist unter Berücksichtigung einer angemessenen Übergangsfrist (hier: bis 1.12.2008) gerechtfertigt, wenn ehebedingte Nachteile nicht ersichtlich sind, die Ehefrau zum Zeitpunkt der Scheidung erst 36 Jahre alt war, die Erkrankung dem erweiterten Bereich der sog. Unterhaltsneurose zuzuordnen ist, der Ehemann mehr als zehn Jahre Unterhalt geleistet hat und bei sehr schwankenden Einkommensverhältnissen des Ehemannes während des gesamten Zeitraums des Unterhaltsbezuges intensive Auseinandersetzungen über die Höhe, Verwirkung, Befristung und Begrenzung des Unterhaltsanspruchs stattgefunden haben (OLG Hamburg, Beschl. v. 13.5.2008 – 2 UF 19/07, FamRZ 2009, 781).
  5. § 1578b BGB gilt nur für den nachehelichen Unterhalt, nicht auch für den Trennungsunterhalt (OLG Brandenburg, Urt. v. 10.2.2009 – 10 UF 65/08, FPR 2009, 247 m. Anm. Ehinger).
  6. Auch unter Berücksichtigung der Rechtsprechung des BGH zu den sog. wandelbaren ehelichen Lebensverhältnissen ist ein Wohnvorteil nicht prägend, wenn ein Ehegatte das Haus erst nach der Trennung mit nicht prägenden Mitteln, z.B. einer Erbschaft, einem Lottogewinn oder nach der Trennung aufgebauten Ersparnissen, erworben und bezogen hat (OLG Brandenburg, Urt. v. 10.2.2009 – 10 UF 65/08, FPR 2009, 247 m. Anm. Ehinger).
  7. Eine Ganztagsbeschäftigung kann von einem Elternteil, der ein Kindergartenkind betreut, nicht verlangt werden (OLG Brandenburg, Urt. v. 10.2.2009 – 10 UF 65/08, FPR 2009, 247 m. Anm. Ehinger).
  8. Dem Unterhaltsschuldner ist weiterhin sein (fiktives) Einkommen aus selbständiger Tätigkeit zuzurechnen, wenn er es während eines Rechtsmittelverfahrens auf Vollstreckungsmaßnahmen aus dem erstinstanzlichen Urteil ankommen lässt, die zu einer Kündigung seines Vertrages über die freiberufliche Tätigkeit führen, obwohl ihm Abwendungsmöglichkeiten zur Verfügung gestanden hätten (OLG Köln, Urt. v. 23.9.2009 – 4 UF 80/08, OLFR 2009, 326).
  9. Zahlungsverzug tritt nur durch die konkrete Aufforderung ein, einen bestimmten Betrag zu zahlen (OLG Brandenburg, Urt. v. 7.10.2008 – 10 UF 3/08, ZFE 2009, 189 [Viefhues]).

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