Entscheidungsstichwort (Thema)

Amtspflichtverletzung: Kennzeichnungspflicht eines Wohngebiets, das früher als Deponie genutzt wurde, im Bebauungsplan; Schutzzweck der Kennzeichnungspflicht

 

Leitsatz (redaktionell)

1. Die planerische Ausweisung eines ehemaligen Deponiegeländes zu Wohnzwecken ist als solche nicht rechtswidrig, wenn von dem Deponiegut keine Gesundheitsgefahren ausgehen.

2. Die plangebende Gemeinde kann jedoch verpflichtet sein, das Deponiegelände im Bebauungsplan zu kennzeichnen.

3. Diese Kennzeichnungspflicht hat nicht den Schutzzweck, den Bauherrn vor finanziellen Mehraufwendungen zu bewahren, die durch Aushub und Abtransport des Deponieguts verursacht werden können.

 

Orientierungssatz

Zitierungen: Fortführung BGH, 1989-01-26, III ZR 194/87, BGHZ 106, 323; BGH, 1989-07-06, III ZR 251/87, BGHZ 108, 224 und BGH, 1989-12-21, III ZR 118/88, BGHZ 109, 380.

 

Normenkette

BGB § 839 Abs. 1; GG Art. 34; BBauG § 1 Abs. 6 S. 2 Fassung: 1976-08-18, § 5 Abs. 4 Nr. 1, § 9 Abs. 5 Fassung: 1976-08-18; BauGB § 5 Abs. 3, § 9 Abs. 5 Nr. 1

 

Verfahrensgang

OLG Düsseldorf (Entscheidung vom 13.07.1989; Aktenzeichen 18 U 42/89)

LG Duisburg (Entscheidung vom 13.01.1989; Aktenzeichen 1 O 46/88)

 

Fundstellen

BGHZ, 367

NJW 1991, 2701

NVwZ 1991, 1114

JZ 1991, 920

BRS 1991, 67

BRS 1993, 107

Englert / Grauvogl / Maurer 2004 2004, 943

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