Rz. 221
Die Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes nach § 80 Abs. 5 VwGO sind gegenüber der Hauptsache eigene selbstständige Gebührenangelegenheiten (§ 17 Nr. 4 Buchst. c), sodass die Gebühren jeweils gesondert entstehen.
Beispiel: Gegen einen Bescheid (Wert: 5.000 EUR) legt der Anwalt Anfechtungsklage ein. Gleichzeitig stellt er beim Verwaltungsgericht einen Antrag auf Aussetzung der sofortigen Vollziehung. Die Aussetzung der sofortigen Vollziehung wird durch Beschluss ausgesprochen (Wert: 1.250 EUR). Anschließend wird in der Hauptsache verhandelt.
Hauptsacheverfahren und Verfahren auf Aussetzung der sofortigen Vollziehung sind zwei verschiedene Angelegenheiten (§ 17 Nr. 4 Buchst. c). In beiden Verfahren entstehen die Gebühren nach den VV 3100 ff. Eine Anrechnung wie in VV Vorb. 2.3 Abs. 4 oder VV Vorb. 3 Abs. 4 ist hier nicht vorgesehen.
I. | Anfechtungsklage | ||
1. | 1,3-Verfahrensgebühr, VV 3100 | 434,20 EUR | |
(Wert: 5.000,00 EUR) | |||
2. | 1,2-Terminsgebühr, VV 3104 | 400,80 EUR | |
(Wert: 5.000,00 EUR) | |||
3. | Postentgeltpauschale, VV 7002 | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 855,00 EUR | ||
4. | 19 % Umsatzsteuer, VV 7008 | 162,45 EUR | |
Gesamt | 1.017,45 EUR | ||
II. | Verfahren auf Aussetzung der sofortigen Vollziehung | ||
1. | 1,3-Verfahrensgebühr, VV 3100 | 165,10 EUR | |
(Wert: 1.250,00 EUR) | |||
2. | Postentgeltpauschale, VV 7002 | 20,00 EUR | |
Zwischensumme | 185,10 EUR | ||
3. | 19 % Umsatzsteuer, VV 7008 | 35,17 EUR | |
Gesamt | 220,27 EUR |
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