Die Entscheidung ist zutreffend und entspricht der überwiegenden Rechtsprechung.[1] Es ist beabsichtigt, die Verweisung in § 50 Abs. 5 S. 1 RVG künftig auf § 104 Abs. 2 S. 1 u. 2 ZPO zu beschränken, ebenso, wie dies schon in § 11 Abs. 2 S. 1 RVG vorgenommen worden ist.

Die Landeskasse muss sogar auch die Umsatzsteuer auch auf weitere Vergütung nach § 50 RVG zahlen.

Soweit sich die Urkundsbeamten – wie hier – häufig auf die Entscheidung des BGH[2] berufen, verkennen sie, dass es in diesem Fall um den übergegangenen Erstattungsanspruch des Mandanten ging und nicht um den Vergütungsanspruch des beigeordneten Anwalts.

Anders verhält es sich, wenn die Tätigkeit gegenüber dem Mandanten gar nicht umsatzsteuerpflichtig ist, etwa weil er seinen Wohnsitz außerhalb der EU hat. Dann braucht auch die Landeskasse keine Umsatzsteuer zu zahlen.[3]

Norbert Schneider

AGS 3/2018, S. 146 - 147

[1] OLG Braunschweig AGS 2017, 525 = MDR 2017, 1150 = JurBüro 2017, 525 = NJW 2017, 3535 = NJW-Spezial 2017, 572 = RVGreport 2017, 411 = AG kompakt 2017, 86; OLG München AGS 2016, 528 = JurBüro 2016, 632 = zfs 2017, 227 = NJW-Spezial 2016, 699 = RVGreport 2016, 456 = FamRZ 2017, 392; OLG Düsseldorf AGS 2016, 485 =JurBüro 2016, 580 = Rpfleger 2017, 96; OLG Hamburg AGS 2013, 428 = MDR 2013, 1194 = RVGreport 2013, 348 = NJW-Spezial 2013, 572 = RVGprof. 2013, 164.
[2] NJW-RR 2007, 285.
[3] OVG Berlin-Brandenburg AGS 2016, 26 = NVwZ-RR 2016, 157 = JurBüro 2016, 81 = RVGreport 2016, 65 = NJW-Spezial 2016, 60 = RVGprof. 2016, 27.

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