Die nach § 56 Abs. 2 S. 1, § 33 Abs. 3 S. 3 RVG statthafte und auch i.Ü. zulässige Beschwerde, über die der Einzelrichter zu entscheiden hat (§ 56 Abs. 2 S. 1, § 33 Abs. 8 S. 1 RVG), hat aus den zutreffenden Gründen der angefochtenen Entscheidung in der Sache keinen Erfolg. Der Senat schließt sich zu der Frage, ob sich eine Beiordnung als Pflichtverteidiger auch auf dessen Tätigkeit im Adhäsionsverfahren erstreckt, der Auffassung des OLG Karlsruhe – 3. Strafsenat – im Beschl. v. 6.8.2012 (3 Ws 203/12, Die Justiz 2013, 79) an; danach ist dies insbesondere im Hinblick auf die gesonderte Regelung in § 404 Abs. 5 StPO nicht der Fall. Der vom Beschwerdeführer erst während der Hauptverhandlung gestellte entsprechende Antrag war vom LG abgelehnt worden, da die beabsichtigte Rechtsverteidigung keine hinreichende Aussicht auf Erfolg mehr bot (§ 404 Abs. 5 S. 1 StPO, § 114 Abs. 1 S. 1 ZPO).

Die vom Senat vertretene Rechtsansicht entspricht i.Ü. der ganz überwiegenden neueren Rspr. der Oberlandesgerichte (OLG Köln, Beschl. v. 24.3.2014 – 2 Ws 78/14, juris [= AGS 2016, 65]; OLG Koblenz JurBüro 2014, 356 [= AGS 2014, 399]; OLG Dresden, Beschl. v. 10.12.2013 – 2 Ws 569/13, juris, und JurBüro 2014, 134; OLG Hamburg, Beschl. v. 15.4.2013 – 1 Ws 6/13, juris, unter Aufgabe der bisherigen Rspr., und VRS 119, 225; OLG Düsseldorf, Beschl. v. 11.4.2012 – III-1 Ws 84/12, juris; OLG Hamm NJW 2013, 325 [= AGS 2013, 13]; KG, Beschl. v. 24.6.2010 – 1 Ws 22/09, juris; OLG Stuttgart Die Justiz 2009, 201 [= AGS 2009, 387]; OLG Bamberg, Beschl. v. 22.10.2008 – 1 Ws 576/08, juris; OLG Brandenburg, Beschl. v. 29.4.2008 – 2 Ws 59/08, juris; OLG Jena Rpfleger 2008, 529; OLG Celle NStZ-RR 2008, 370; OLG Zweibrücken JurBüro 2006, 643; OLG München StV 2004, 38; a.A. OLG Schleswig-Holstein, Beschl. v. 15.4.2013 – 1 Ws 143/13, juris; OLG Rostock StV 2011, 656).

AGS 10/2018, S. 459

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